Vor dem Schlagerspiel in Leverkusen gab sich Niko Kovac ausgesprochen locker. Ein Fragezeichen hinterließ der BVB-Coach bei Maximilian Beier und Julian Brandt, für Aaron Anselmino formulierte er derweil einen Wunsch.
Fragezeichen hinter Beier-Einsatz
Nach drei Pflichtspielen ohne Sieg hat Borussia Dortmund unter der Woche mit dem 4:0 gegen Villarreal in der Königsklasse ein Ausrufezeichen gesetzt. Trotz des klaren Erfolgs sprach Niko Kovac am Freitag von einem „intensiven und nicht einfachen“ Vergleich. Positiv sei sicherlich, dass „alle soweit unbeschadet aus dem Spiel herausgekommen sind“.
Beim Schlagerspiel in Leverkusen muss Kovac nach eigener Aussage weiter auf Niklas Süle (Zehen-Verletzung) verzichten. Ein Fragezeichen steht derweil noch hinter Maximilian Beier: „Er wird heute das Training mit absolvieren, danach werden wir wissen, inwieweit es nach seiner Muskel-Verhärtung für morgen reicht oder nicht“, erklärte der BVB-Coach auf der Spieltags-Pressekonferenz.
Spannend bleibt die Personalie Julian Brandt. Der ehemalige Leverkusener hatte zuletzt zweimal begonnen – „und auch sehr gut gespielt“, wie Kovac anmerkte: „Es kann sein, dass er jetzt am Samstag gegen seinen alten Klub aufläuft.“ Mit einem schelmischen Grinsen fügte er an, dass sich der Trainerstab „noch ein bisschen in der Überlegungsphase“ befinde und Brandt deswegen jetzt noch keine Startelf-Garantie habe.
Fabio Silvas verschossener Elfmeter? Für Kovac ein positives Zeichen
Angetan zeigte sich Kovac derweil von der gegen Villarreal überzeugenden Chelsea-Leihgabe Aaron Anselmino, der sich die kicker-Note 2 verdiente. „Aaron macht es wirklich sehr gut“, lobte sein Trainer den Verteidiger, auf den er sich „von der ersten bis zur letzten Minute verlassen“ könne.
Der 20-jährige Argentinier sei ein „toller Bursche und toller Verteidiger“. Die Leihe mit Chelsea ist bis Saison-Ende angelegt. „Ich gehe davon aus, dass er bis zum Ende der Saison auch unser Spieler bleibt“, erklärte Kovac und schob nach: „Das würde ich mir wünschen.“
Deutlich mehr Integrationsprobleme offenbart bislang noch Fabio Silva, der gegen Villarreal reinkam und einen Elfmeter verschoss. Kovac sah darin allerdings nichts Negatives – im Gegenteil: „Derjenige, der einen Elfmeter schießt, kann ihn auch verschießen. Wenn jemand Entscheidungen trifft, kann er auch falsche Entscheidungen treffen. Ich freue mich, dass er den Elfmeter genommen hat. Das zeigt das Selbstvertrauen, welches er hat.“
Die halbe Stunde Spielzeit gegen die Spanier sei „wichtig für ihn gewesen“. Auch wenn Silva in manchen Bereichen sicherlich Luft nach oben habe, mache er es „im Training ordentlich“. Kovac schloss die Personalie mit den Worten: „Ich bin mit ihm und seiner Leistung soweit zufrieden.“
„Was ist groß? Das ist Definitionssache“
Am Samstagabend (18.30 Uhr, LIVE! bei kicker) nun aber wartet ein richtiges Brett auf Kovac und seine Dortmunder. Leverkusen habe nicht umsonst zuletzt nur gegen PSG (2:7) und Bayern (0:3) verloren. „Das zeigt die Qualität der Mannschaft, Qualität des Trainers und die Schwierigkeit, die jetzt auf uns zukommt.“
Kovac spricht von einem „sehr interessanten und wichtigen Spiel für uns“, das „gerade auswärts“ eine echte Herausforderung darstelle. Leverkusen kommt seinerseits mit dem Selbstvertrauen eines Auswärtserfolgs bei Manchester City. Dabei habe Bayer aber auch erstmals einen „Großen“ geschlagen. „Aber was ist groß? Das ist Definitionssache“, schob Kovac ein.
Das 4:2 in Leverkusen im vergangenen Mai stimmt Kovac positiv. Und dennoch weiß er: „Wir müssen einen tollen Tag erwischen.“
