Als Hamburger „Jung“ führte Merlin Polzin den HSV zurück in die Bundesliga und soll auch in den kommenden Jahren die Geschicke der Hanseaten prägen. Dafür verlängerte der 34-Jährige seinen Vertrag vorzeitig.
Aufsteiger bindet Trainerteam
Woran Daniel Thioune, Tim Walter oder auch Dieter Hecking gescheitert waren, sollte im siebten Anlauf schließlich Merlin Polzin gelingen: Der 34-jährige Trainernovize führte den HSV zurück in die Bundesliga. Als Belohnung darf sich der gebürtige Hamburger nun über einen neuen Vertrag freuen. Durch den Aufstieg hatte sich sein Arbeitspapier automatisch bis zum kommenden Sommer verlängert, nun erhält Polzin einen neuen Kontrakt bis 2027.
„Wir gehen diesen Schritt aus voller Überzeugung: Und unser Signal ans Trainerteam und das Umfeld ist klar, wir wollen damit Sicherheit und Rückendeckung für die kommenden Aufgaben geben“, wird Sportvorstand Stefan Kuntz in einer Vereinsmitteilung am Samstagvormittag zitiert. Der Verein erwarte nach dem Aufstieg einen „knallharten Wettbewerb“ im Oberhaus, „in dem uns zwangsläufig auch Krisen begegnen können“, so Kuntz. „Wir sind bereit, diese Herausforderung gemeinsam mit Merlin, Loic und Richi nachhaltig anzugehen.“
Nicht nur der Vertrag von Cheftrainer Polzin, auch die seiner Assistenztrainer Loic Favé und Richard Krohn wurden zwei Wochen vor dem Pflichtspielauftakt des HSV in der ersten Runde des DFB-Pokals beim FK Pirmasens (16. August) angepasst. Das Trio leiste „hervorragende Arbeit für den HSV“, betonte Direktor Sport Claus Costa.
1,86 Punkte pro Spiel unter Polzin
Für Polzin schloss sich in der abgelaufenen Saison ein Kreis: 2011 hatte der damals 20-Jährige seine ersten Schritte im Nachwuchs der Hamburger als Trainer gemacht, ehe der bekennende HSV-Fan in Osnabrück vom Jugend- zum Co-Trainer aufstieg. 2020 folgte er schließlich Förderer Thioune zurück zu seinem Herzensverein.
Beinahe viereinhalb Jahre arbeitete der 34-Jährige in der Hansestadt unter verschiedenen Trainern, bis sich nach der Entlassung von Steffen Baumgart Ende November 2024 die Chance eröffnete, seinen Lieblingsverein als hauptverantwortlicher Trainer zu betreuen. „Der HSV ist für mich bekanntlich kein gewöhnlicher Verein, sondern es ist mein Verein. Seit meiner Ankunft beim HSV erfüllt es mich mit großem Stolz, die Raute auf der Brust tragen zu dürfen“, sagte Polzin. Nun wolle er gemeinsam mit seinem Trainerteam „den HSV mit unserer Handschrift wieder in der Bundesliga etablieren“.
In 21 Spielen unter Polzin – erst als Interims- und dann als Cheftrainer – erreichten die Hanseaten 2024/25 einen Schnitt von 1,86 Punkten pro Spiel und stiegen als Zweitplatzierter hinter dem 1. FC Köln in die Bundesliga auf.

