Das Präsidium des BVB hat eine wichtige Zukunftsentscheidung getroffen: Künftig werden die Mitgliederversammlungen hybrid durchgeführt. Das dürfte starken Einfluss auf die kommende Präsidentschaftswahl haben.
Wichtig Entscheidung für kommende Präsidentschaftswahl
Aus New York berichtet Matthias Dersch
Mitten während der sportlichen Vorbereitungen auf das Viertelfinalspiel bei der Klub-WM gegen Real Madrid ist bei Borussia Dortmund eine wichtige Entscheidung auf administrativer Ebene getroffen worden. Wie die Funke Medien berichten, wird es auf der nächsten Mitgliederversammlung des e. V. eine Hybridabstimmung über den zukünftigen Präsidenten geben. Das wurde laut dem Bericht vom Präsidium des BVB, bestehend aus Präsident Dr. Reinhold Lunow, Bernd Möllmann und Silke Seidel, einstimmig beschlossen.
Präsenz in der Westfalenhalle nicht mehr erforderlich
Bislang wurde der Präsident in Präsenz gewählt. Künftig sind alle Vereinsmitglieder, die notwendige Kriterien erfüllen, abstimmungsberechtigt – und nicht nur jene, die am Termin Ende November in der Westfalenhalle teilnehmen.
Wichtig ist die Entscheidung vor allem deshalb, da nicht auszuschließen ist, dass es – anders als in der Vergangenheit – diesmal zu einer Kampfabstimmung kommt. Der derzeitige Präsident Lunow hatte zuletzt angekündigt, erneut kandidieren zu wollen. Dabei war man beim BVB zuvor davon ausgegangen, dass Hans-Joachim Watzke nach seinem Ausscheiden aus der Geschäftsführung der Borussia Dortmund GmbH und Co. KGaA auf den Präsidentenposten wechseln würde.
Ältestenrat und Wirtschaftsrat einstimmig für Watzke
Watzke hat sich bislang noch nicht entschlossen, ob er sich zur Wahl stellen möchte. Gegenüber dem kicker hatte der BVB-Boss zuletzt gesagt, die Kandidatur Lunows habe ihn „überrascht, da es anders besprochen war. Aber das kann er ja machen, es ist sein gutes Recht. Ich werde über Reinhold Lunow kein schlechtes Wort verlieren, wir waren über viele Jahre gut befreundet. Ich muss das jetzt für mich erst mal ein bisschen einsortieren.“
Die Wahrscheinlichkeit, dass Watzke antritt, dürfte durch die Entscheidung des Präsidiums allerdings merklich gestiegen sein. Zwar weiß Lunow Teile der aktiven Fanszene hinter sich, die bei einer Präsenzveranstaltung signifikanten Einfluss hätten ausüben können. Watzke allerdings ist wesentlich bekannter und genießt in der Branche ein hohes Ansehen.
Unter seiner Leitung erholte sich der BVB wirtschaftlich und etablierte sich in der nationalen und auch internationalen Spitze, wie das jüngste Abschneiden in der Champions League und bei der Klub-WM belegt. Der Ältestenrat und der Wirtschaftsrat des e. V. hatten sich bereits vor einiger Zeit einstimmig für eine Kandidatur Watzkes ausgesprochen.