Weil El Chadaille Bitshiabu (19) die Abreise am Freitag verpasste, stand er im Bundesligaspiel beim FC Augsburg nicht im Kader von RB Leipzig. Ein in doppelter Hinsicht teurer Fauxpas für den Franzosen.
19-Jähriger auf den Spuren von Poulsen
Am Samstag war El Chadaille Bitshiabu immerhin wieder pünktlich, als für die Reservisten im Leistungszentrum am Cottaweg die Regenerationseinheit auf dem Programm gestanden war. Unter normalen Umständen wäre für den jungen Verteidiger da eine lockere Erholungseinheit angesetzt gewesen, wie es für die am Vorabend für die Startelf berufenen Profis üblich ist. Für die Anfangsformation war Bitshiabu nach kicker-Informationen von Trainer Marco Rose eingeplant gewesen, er sollte für den rot-gesperrten Kapitän Willi Orban ins Abwehrzentrum rücken. Doch weil Bitshiabu in Augsburg buchstäblich nicht mit von der Partie war, wurde er am Samstag richtig gefordert. Statdessen rückte Lukas Klostermann in die erste Elf.
Für Bitshiabu war es in doppelter Hinsicht ein teurer Fauxpas. Sportlich verpasste er die Gelegenheit, mit seinem fünften Startelf-Einsatz in dieser Bundesliga-Saison für sich zu werben und den jüngsten Aufwärtstrend zu bestätigen. Finanziell verpasste der mit einem stark leistungsbezogenen Vertrag ausgestattete Franzose nicht nur die Einsatz- und Punktprämie. Er muss zudem eine Geldbuße in die Mannschaftskasse bezahlen, die im klubinternen Strafenkatalog festgelegt ist.
Damit wollen es die Verantwortlichen allerdings auch belassen, da der 2023 von Paris St. Germain geholte Defensivspieler intern charakterlich als anständig und verlässlich eingestuft wird und bislang auch nicht durch Undiszipliniertheiten auffiel. „Ab morgen gehört er wieder zum Team“, hatte Rose bereits nach Abpfiff bekräftigt und ergänzt: „Ich reiße ihm nicht den Kopf ab, er sollte daraus lernen.“
Poulsen verpasste Derby in Chemnitz
Als teamintern hoch angesehenes Vorbild könnte Bitshiabu da RB-Urgestein Yussuf Poulsen und dessen Missgeschick vor über elf Jahren dienen. Der dänische Stürmer hatte am 25. Oktober 2013 das Abschlusstraining fürs Drittliga-Derby beim Chemnitzer FC verpasst, weil er der Überlieferung zufolge den Wecker nicht hörte. Der damalige Trainer Alexander Zorniger strich Poulsen für die Partie, RB erlitt ohne seinen Torjäger eine bittere 1:3-Pleite – stieg am Ende der Saison dennoch auf.