Die Ausfälle von Alphonso Davies und Dayot Upamecano sind schmerzhaft. Dennoch ist die bayerische Abwehr weiterhin quantitativ gut besetzt. Trotzdem muss der Chefcoach jetzt Lösungen finden.
Nach den Ausfällen von Davies und Upamecano
Es waren zwei Hiobsbotschaften an einem Tag: Alphonso Davies fällt wegen eines Kreuzbandrisses mindestens sechs Monate aus, Dayot Upamecano wird aufgrund freier Gelenkkörper im linken Knie ebenfalls rund zwei Monate fehlen. Sportlich ist das ein harter Schlag für die bayerische Defensive, waren beide doch in dieser Saison gesetzte Stützen. „Es ist schade für Davies und Upamecano, dass sie in dieser wichtigen Phase der Saison nicht dabei sein können“, sagt Trainer Vincent Kompany.
Der Münchner Chefcoach aber weiß auch, dass es nun „um die Jungs geht, die Leistung bringen können“. Natürlich werden die verletzten Profis jede Unterstützung auf ihrem Weg zurück bekommen, der Fokus aber liegt jetzt auf den gesunden Spielern. „Sie haben unsere Priorität“, sagt Kompany: „Es gibt keine Ausrede. Wir müssen gewinnen.“ Der Belgier erinnerte daran, dass es der FC Bayern in dieser Saison schon mehrmals geschafft habe, Ausfälle – wie von Hiroki Ito und Josip Stanisic – zu kompensieren. Und er hofft darauf, dass diese Umstände „die Gruppe noch enger zusammenbringt“.
Klar ist, dass Kompany jetzt die Abwehr neu formieren muss. Grundsätzlich stehen mit Stanisic, Ito, Eric Dier und Min-Jae Kim noch vier weitere potenzielle Innenverteidiger im Kader. Leon Goretzka wäre im Notfall eine zusätzliche Option. Mit Ito und Raphael Guerreiro gibt es in Abwesenheit von Davies zudem zwei Spieler, die links außen verteidigen können. Quantitativ sind die Bayern nach wie vor gut aufgestellt. Was jedoch nicht eins zu eins zu ersetzen ist, ist die Geschwindigkeit von Davies – und die Qualität von Manuel Neuer.
Bewährungsprobe für Urbig
Denn auch der Keeper muss weiter pausieren. Nach einem Muskelfaserriss sollte der Kapitän, so lautete der Plan, nach der Länderspielpause wieder bereit sein. Nun laboriere er, wie auch Kompany mitteilt, an einer Wadenverletzung. Wie lange Neuer ausfällt, und das schmerzt den FCB enorm, ist derzeit noch unklar.
Jonas Urbig wird am Samstag gegen den FC St. Pauli im Tor stehen. Die Münchner Verantwortlichen vertrauen dem Youngster, für den die nächsten Wochen zur Bewährungsprobe werden. Für ihn, für die neu zusammengestellte Abwehrkette vor ihm – also für die gesamte bayerische Defensive.