Viel fehlte nicht und der VfB Stuttgart hätte mit einem 1:0-Erfolg drei Punkte gegen den VfL Wolfsburg feiern können. Doch zwei späte Gegentore verhagelten den Schwaben am Samstagabend die Stimmung.
VfB hadert trotz Woltemades Traumtor
„Es ist schon deprimierend, wenn man den Aufwand beider Mannschaften nebeneinanderlegt, dass wir am Ende null Punkte mitnehmen“, meinte Fabian Wohlgemuth bei Sky nach der Partie gegen die Niedersachsen. Lediglich ein wenig „Konsequenz“ bei den Gegentoren sowie „Konzentration“ bei den Torchancen hätten gefehlt, meinte der Stuttgarter Sportvorstand. Insgesamt hätte sein Team aber „mehr verdient gehabt als null Punkte“.
Chabot: „Geben Spiel in zehn Minuten aus der Hand“
„Wir geben das Spiel in zehn Minuten aus der Hand“, haderte auch Julian Chabot mit dem Ausgang des Spiels, in dem die Schwaben in der zweiten Hälfte lange dominant gewesen waren. „Wir haben gar nichts zugelassen in der zweiten Halbzeit. Ich kann es mir gar nicht erklären“, so der Abwehrspieler weiter.
Tatsächlich erzielte Wolfsburg in der 77. Minute mit dem ersten klaren Angriff in der zweiten Hälfte den schmeichelhaften Ausgleich – und kam gut zehn Minuten später nach unglücklichem Handspiel von Josha Vagnoman, der den Ball von Kevin Wimmer im Strafraum an den ausgestreckten Arm geschossen bekam, sogar durch einen Handelfmeter noch zum Siegtreffer. Das Spielgerät ging dabei nur deshalb an Vagnomans Arm, weil der Schuss des Österreichers nicht aufs Tor, sondern deutlich daneben gegangen wäre.
Chabot wollte sich dennoch nicht über die Entstehung der Niederlage und den Elfmeter ärgern. „Wenn es andersrum gewesen wäre, hätten wir ihn auch gefordert. Es geht heute nicht um den Elfmeter“, so der ehemalige Kölner.
Woltemade: „Ich ticke aus …“
Nick Woltemade wusste derweil noch nicht so ganz wohin mit seinen Emotionen. Denn zunächst hatte der 23-Jährige direkt nach seiner Einwechslung als Joker nach einem traumhaften Solo die umjubelte 1:0-Führung für den VfB erzielt. „Ich ticke aus, viel bessere Tore habe ich selten geschossen“, meinte er.
Die Kehrseite der Medaille natürlich: Am Ende verlor sein Team das Spiel. „Das ist bitter, wir kassieren zwei komplette Eier-Tore durch einen Ballverlust und einen unglücklichen Handtreffer. Ich habe gedacht, dass wir nach meinem Tor auf die Siegerstraße einbiegen. Aber vielleicht waren wir nicht abgezockt genug.“