Mit massiven Verletzungsproblemen hat der FC St. Pauli schon die gesamte Saison über zu kämpfen, im Schlussspurt muss der Aufsteiger nun auch auf seinen Kapitän verzichten. Jackson Irvine laboriert seit dem 2:1-Sieg in Kiel an einer Stressreaktion im linken Fuß.
Verletzungspech hat nun auch den Kapitän erwischt
Die Erleichterung nach dem Last-Minute-Sieg beim Mitaufsteiger am vergangenen Wochenende war groß, zumal die gleichzeitigen Niederlagen von Bochum und Heidenheim den mühsam und glücklich erkämpften Dreier zu einem echten Befreiungsschlag machten.
Sieben Punkte beträgt der Vorsprung auf den Drittletzten, und Trainer Alexander Blessin unterstreicht: „Den Relegationsplatz wollen wir unbedingt vermeiden. Wir haben noch Schritte zu gehen.“ Die müssen nun wohl ohne Anführer Jackson Irvine vollzogen werden.
Landsmann und Rückkehrer Metcalfe könnte Lücke schließen
Konkrete Angaben zur Schwere der Verletzung, etwa ob es sich um eine Fraktur handelt, machte der Kiez-Klub nicht, die Ausfallzeit wird mit „vorerst“ umschrieben. Fünf Wochen vor dem Ende kann das durchaus das vorzeitige Saison-Aus bedeuten, und klar ist: Der Verlust von Irvine, bislang in allen 29 Spielen über die vollen 90 Minuten auf dem Platz, trifft Alexander Blessin hart.
Der Trainer muss im Mittelfeldzentrum bereits seit Monaten Top-Transfer James Sands (Wadenbeinbruch) ersetzen, hat deshalb Eric Smith aus der Dreierkette vorgezogen, obwohl auch die Abwehrreihe durch die Knie-Operation bei Karol Mets bereits seit dem vergangenen November ausgedünnt ist.
Nutznießer vom Ausfall des 32-Jährigen könnte nun ausgerechnet dessen australischer Landsmann Connor Metcalfe sein. Der Mittelfeldspieler gehörte bislang selbst zu den größten Pechvögeln dieser Spielzeit, hat ein halbes Jahr wegen langwieriger Adduktorenprobleme aussetzen müssen und sich erst während der Länderspielpause im März im Test bei Hertha BSC (0:0) zurückgemeldet.
Mit seiner Laufstärke ist Metcalfe grundsätzlich prädestiniert, Irvine als den bislang laufstärksten Spieler der Bundesliga zu ersetzen. Aber: Er ist nach der langen Pause naturgemäß noch nicht wieder bei 100 Prozent. Gleiches gilt für Robert Wagner, der im Sommer mit großen Erwartungen vom SC Freiburg ausgeliehen wurde, aber ebenfalls seit November im Krankenstand war und sich in diesen Wochen erst mühsam wieder zurück gekämpft hat. Und dennoch sind neben Carlo Boukhalfa zwei Rückkehrer aus monatelangen Pausen nun die großen Hoffnungsträger, wenn es gilt den Kapitän zu ersetzen.