Die Wolfsburger Trainersuche hält weiter an. Die Hoffnung heißt weiterhin Jacob Neestrup, der VfL muss sich aber mit Alternativen beschäftigen. Und hat dies längst getan.
Wie Simonis überzeugt hat
Wem gibt Jacob Neestrup sein Ja-Wort? Lässt der FC Kopenhagen den Wunschtrainer des VfL Wolfsburg und RB Leipzig überhaupt aus seinem bis 2029 laufenden Vertrag heraus? Und wenn ja, zu welchem Preis? Der Kampf um den dänischen Doublesieger läuft weiter, die VfL-Verantwortlichen müssen angesichts der finanzstarken Konkurrenz aus der eigenen Liga und der noch nicht existierenden Klarheit, ob der 37-Jährige überhaupt die Freigabe erhalten würde, ihre Alternativpläne im Blick behalten.
Dabei ist der Niederländer Paul Simonis nach kicker-Informationen die erste Alternative zu Neestrup. Der Austausch mit dem Trainer der Go Ahead Eagles Deventer, den er in der abgelaufenen Saison sensationell zum Pokalsieg und in der Eredivisie auf Rang 7 geführt hat, lief schon vor einigen Wochen kurz nach der Trennung von Ralph Hasenhüttl. Der 40-Jährige bestätigt gegenüber ESPN: „Ich hatte dort vor einem Monat ein Gespräch.“
Simonis präsentierte vor Geschäftsführer Peter Christiansen und Sportdirektor Sebastian Schindzielorz seine Idee, erläuterte seine Fußballphilosophie, seinen klaren VfL-Plan – der übereinstimmte mit den Vorstellungen der Manager. Danach, so der Kandidat, sei es ruhig gewesen. „Ich verstehe, dass sie nichts überstürzen wollen.“ So langsam aber drängt die Zeit: Zig Personalien rund um den VfL-Kader bedürfen einer Absprache mit dem neuen Trainer.
Simonis hat einen blendenden Eindruck hinterlassen. Gespräche auch mit Sheffields Röhl
Fakt ist: Simonis hat in Wolfsburg einen blendenden Eindruck hinterlassen, hat zahlreiche Trainer auf der in den vergangenen Wochen immer kleiner werdenden Kandidatenliste des VfL hinter sich gelassen. Trainerkollegen wie Alexander Blessin. Oder auch Danny Röhl (Sheffield Wednesday), mit dem die Niedersachsen nach kicker-Informationen ebenfalls in einen intensiven und sehr positiven Austausch gegangen sind.
Da Blessin in den Wolfsburger Überlegungen mittlerweile keine Rolle mehr spielt, deutet sich der Ausgang der mehrwöchigen Suche nun so an: Neestrup oder Simonis, einer soll es werden.
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RB ist mit voller Wucht in den Poker um Neestrup eingestiegen
Dass sich beim Bemühen um Neestrup RB Leipzig hinzugesellt, kam für die Wolfsburger Verhandlungsführer erst einmal überraschend, schließlich hatte sich der Ligakonkurrent aus Sachsen eigentlich in einem höheren Regal mit Namen wie Cesc Fabgregas und Oliver Glasner umgesehen. Und ist nun mit voller Wucht in den Poker um den Wunschkandidaten eingestiegen: Mit der Möglichkeit, ein deutlich höheres Gehalt zahlen zu können als der VfL, mit der Tatsache, dass Geschäftsführer Marcel Schäfer bereits eine Verbindung zu Neestrup aufgebaut hat. Und mit keinem Geringeren als Jürgen Klopp als zusätzliches Lockmittel.
Der VfL Wolfsburg kämpft um Neestrup, Boss Christiansen will sich seinen Wunschtrainer, den er 2022 selbst zum Chefcoach in Kopenhagen gemacht hat, nicht von RB entreißen lassen. Sagt der Däne dennoch ab oder darf er den FCK gar nicht verlassen, ist der VfL aber gerüstet. Dann soll Simonis kommen. Der selbst aber schon eine Frist setzt: Am 17. Juni startet er in die Vorbereitung bei den Go Ahead Eagles. Wenn er dann noch Trainer in Deventer ist, wolle er auch bleiben. Aber so lange will der VfL Wolfsburg ohnehin nicht mehr warten.
