Beim Abschied seines Bruders Taulant, der seine Karriere beim FC Basel beendet, deutet Leverkusens Granit Xhaka seine Rückkehr zu seinem Ex-Klub in der Schweiz an.
Schweizer weckt Hoffnungen in Basel
Es war eigentlich der Moment des Abschieds seines Bruders. Vor dem Spiel des FC Basel gegen den FC Luzern wurde Taulant Xhaka vom Schweizer Traditionsklub zum Ende seiner Karriere gewürdigt, als Granit Xhaka das Mikrofon ergriff und den Fans seine Ex-Klubs mitteilte. „Ich kann euch eines sagen: Ein Xhaka geht, der andere ist bald wieder da.“
Xhaka weiß, was er an Bayer hinsichtlich Ambition und Status hat
Ein Satz, der für Euphorie beim Anhang des FC Basel sorgte. Hörte sich diese Aussage doch wie die eindeutige Ankündigung an, dass der noch bis 2028 bei Bayer 04 unter Vertrag stehende Rekordnationalspieler der Schweiz zeitnah zu seinen Wurzeln zurückkehren könnte. Ein Szenario für Fußball-Romantiker, dass sich aber aktuell abseits jeder Realität bewegt.
So ist Granit Xhaka happy in Leverkusen, weiß um seinen Status im Klub und in der Mannschaft als unumstrittener Führungsspieler und ist zudem sportlich hoch ambitioniert – trotz seiner im Sommer dann 33 Lebensjahre. Und auch privat fühlen sich der Mittelfeldspieler und seine Frau mit ihrer Familie im Rheinland pudelwohl.
Nichts spricht für Xhakas Basel-Comeback
Xhakas sentimentaler Anflug hängt, das ist sicher, jedenfalls in keiner Weise mit einem Gedanken des Strategen zusammen, Bayer 04 vorzeitig verlassen zu wollen. Umgekehrt hat auch der Klub nicht die Absicht, die Führungspersönlichkeit vor Ablauf seines Vertrages ziehen zu lassen. Würde jetzt ein europäischer Top-Klub wegen Xhaka anklopfen, würde Bayer trotz Xhakas vorangeschrittenen Alters eine zweistellige Millionenablöse fordern. Und diese würde nahe an den inklusive Boni gezahlten 20 bis 25 Millionen Euro liegen, die der Bundesligist für den Transfer des Mittelfeldspielers im Jahr 2023 insgesamt an den FC Arsenal überweisen musste.
Ein Spieler wie Xhaka wäre sogar ablösefrei für den FC Basel nicht finanzierbar, verdient dieser doch in Leverkusen etwa das Zehnfache von dem, was Basel unter größter Kraftanstrengung zahlen könnte. Ein baldiger Schritt zurück in die Schweizer Liga ist daher für den Profi weder sportlich noch finanziell ein Thema. Zumal dieser mit David Degen, dem Präsidenten des FC Basel, nicht auf einer Wellenlänge liegt.
Basels Präsident sieht Rückkehr Xhakas nicht als realistisch an
Ein Grund mehr für Degen, dass dieser gegenüber der Basler Zeitung die vermeintliche Offerte Xhakas, die fast schon humoristischen Charakter besaß, mit den Worten abwiegelte: „Wir haben uns bisher noch gar nicht mit dem Thema befasst. An dem Punkt, an dem Granit momentan in seiner Karriere steht, ist das auch nicht angebracht.“ Haben die Jubelstürme auf den Rängen des Baseler St. Jakob-Park doch Hoffnungen geweckt, die sich nicht so schnell erfüllen werden und die Degen jetzt moderieren muss.