Schmerzhafter Verlust für den VfL Wolfsburg: Torwart Kamil Grabara verletzte sich in Frankfurt (1:1) am rechten Oberschenkel. Nun ist Vertreter Marius Müller gefordert – der am Sonntag sein Bundesligadebüt feierte.
Vertreter Müller fühlte sich wie bei der Führerscheinprüfung
19 Spiele lang absolvierte er jede Minute, in Frankfurt (1:1) riss die Serie von Wolfsburgs Top-Neuzugang Kamil Grabara: Der Torwart verletzte sich bei einem Flach-Abstoß am rechten Oberschenkel, nach 65 Minuten nahm er seine Maske ab und trottete mit dick bandagiertem Bein traurig vom Feld. „Er konnte keinen Ball mehr schlagen“, sagte Trainer Ralph Hasenhüttl. Am Montag folgte eine MRT-Untersuchung und die Gewissheit für den polnischen Keeper: Eine Muskelverletzung bremst Grabara „bis auf Weiteres“ aus, wie der VfL verkündete.
In doppelter Hinsicht schmerzhaft für den Schlussmann. Grabara, der bislang eine Top-Saison spielt, hatte in den beiden Spielen zuvor beim FC Bayern (2:3) und gegen Kiel (2:2) zweimal bei Gegentoren nicht gut ausgesehen und meldete sich in Frankfurt mit einer starken Leistung zurück. Überragend seine Parade beim Kopfball von Eintracht-Verteidiger Arthur Theate, den Grabara mit einem Blitz-Reflex über die Latte lenkte (55.).
Bundesliga- und VfL-Debüt für Ersatzmann Müller
Nun fällt der 26-Jährige auf jeden Fall erst einmal für das Heimspiel am Samstag (15.30 Uhr, LIVE! bei kicker) gegen Bayer Leverkusen aus. Sein Vertreter feierte in Frankfurt sowohl sein Debüt für den VfL als auch in der Bundesliga: Marius Müller, im Sommer als Nummer 2 von Schalke 04 verpflichtet, machte seine Sache gut, war beim späten Ausgleich der Eintracht chancenlos. „Es war wichtig“, sagt Coach Hasenhüttl, „dass er sofort da war und seinen Job gut gemacht hat.“ Daran muss Müller nun gegen den Meister anknüpfen.
Sorgen macht sich der Routinier keine. „Ich habe schon ein paar Spiele hinter mir und bin erfahren genug“, sagte Müller nach seiner Premiere im Oberhaus. „Mir war bewusst, dass es jederzeit soweit sein kann. Es war immer mein Ziel, in der Bundesliga zu spielen. Da kann ich nun einen Haken dransetzen.“ Nervös sei er nicht gewesen, versichert der 31-Jährige, er habe aber einen „Adrenalinschuss“ verspürt – wie bei der Führerscheinprüfung.