In neuer Rolle hatte Joe Scally seine Leistungen zuletzt stabilisieren können. Gegen Wolfsburg fällt Borussias Abwehrspieler aus. Wer ihn ersetzen könnte.
Umbau der funktionierenden Dreierkette notwendig
Es war eine Verwarnung der Marke „unnötig“ bei Borussias 1:0-Sieg in Mainz. Erst widersetzte sich Joe Scally der Aufforderung des Schiedsrichters, den Ball zügig freizugeben, dann warf er ihn auch noch in hohem Bogen Richtung Seitenaus. Als Quittung sah der Verteidiger vom Referee die Gelbe Karte, und diese hat Folgen: Im Heimspiel gegen den VfL Wolfsburg (Samstag, 15.30 Uhr) muss Scally zuschauen. Es war seine fünfte Verwarnung in der laufenden Saison.
„Es war eine berechtigte Gelbe Karte. Das war nicht ganz clever von Joe. Nicht nur wegen seiner Anzahl an Verwarnungen. Eine Gelbe Karte für einen Innenverteidiger so früh im Spiel ist nicht so gut“, bekrittelte Trainer Eugen Polanski nach der Begegnung. Die Gelbsperre schmerzt gleich doppelt. Für die Mannschaft bedeutet es ein Handicap, weil die zuletzt funktionierende und sehr stabile Dreierkette gegen Wolfsburg umgebaut werden muss. Und den US-Nationalspieler bremst die Pause zum falschen Zeitpunkt aus, weil Scallys Leistungskurve in der neuen Rolle als rechter Innenverteidiger zuletzt klar nach oben zeigte.
Drei Auswärtsspiele in Serie ohne Gegentor – wie zuletzt im Herbst 2013
„Unsere Defensivreihe mit Joe Scally, Nico Elvedi und Kevin Diks hat eine super Abstimmung gefunden. Sie alle haben selbstbewusst und mutig nach vorne verteidigt“, lobte Sportchef Rouven Schröder die Abwehrreihe nach dem Erfolg in Mainz. Es war Borussias drittes Auswärtsspiel in Serie ohne ein Gegentor – eine solche Serie verzeichneten die Gladbacher zuletzt im Herbst 2013.
Polanski steht in der Vorbereitungswoche auf das Wolfsburg-Spiel nun vor der Frage, wie er Scallys Sperre auffangen kann. Der Einbau des erfahrenen Marvin Friedrich in die Abwehrreihe ist eine Möglichkeit. Hinter der anderen Option steht noch ein Fragezeichen.
Hoffen auf das Sander-Comeback
Philipp Sander heißt diese Option und dürfte die allseits favorisierte Lösung darstellen. Schließlich überzeugte „Umschüler“ Sander bis zu seiner Verletzungspause auf der rechten Innenverteidigerposition. Wie weit der gelernte Mittelfeldspieler nach seinem auskurierten Muskelfaserriss tatsächlich ist, werden die nächsten Trainingseinheiten zeigen. Im Borussia-Park ist die Zuversicht aber groß, dass Sander gegen die Wölfe sein Comeback feiern kann. Auch bei Polanski, der sagt: „Ich habe die Hoffnung und eigentlich auch eine Überzeugung, dass er wieder zurückkommt.“
Borussias Defensive bildete die Basis für den jüngsten Aufschwung mit vier Siegen und einem Unentschieden aus den vergangenen fünf Bundesligapartien. In diesen fünf Spielen kassierte Gladbach nur ein Gegentor – das gab es zuletzt in der Saison 2014/15 zwischen den Spieltagen 29 bis 33.
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