Gocholeishvili hofft auf den Selke-Effekt

Die mit Pflastern überklebten Kratzer auf der Nase und über der Augenbraue gaben Hinweise auf seinen Gesundheitszustand. Giorgi Gocholeishvili ist seit Dienstag wieder auf dem Trainingsplatz, sein Einsatz für den HSV am Samstag gegen Wolfsburg ist indes noch nicht gesichert. Es hängt davon ab, ob es ein Masken-Comeback gibt.

HSV-Georgier vor dem Masken-Test

Eine Maske war in der Vorsaison am Ende beinahe so etwas wie das Symbol des Aufstiegs. Torjäger Davie Selke hatte sich zu Jahresbeginn den Jochbogen gebrochen, war nach nur einem Spiel Pause und einer Operation jedoch mit Maske in die Startelf zurückgekehrt und hat mit dieser derart verlässlich getroffen, dass er sie auch aufbehielt, als sie aus medizinischer Sicht gar nicht mehr nötig war. Der Grund: Sie behinderte ihn nicht und gab dem Stürmer ein gutes Gefühl.

Meffert fühlte sich mit Maske eingeschränkt

So weit ist es bei Giorgi Gocholeishvili in doppelter Hinsicht noch nicht. Der 24-jährige Georgier hatte sich in der vergangenen Woche nach seinen Länderspieleinsätzen bei einer Kollision mit dem Torgestänge das Nasenbein gebrochen, war daraufhin in Leipzig (1:2) ausgefallen und von William Mikelbrencis vertreten worden. Grundsätzlich hat sich die Leihgabe von Schachtar Donezk in Hamburg bereits unverzichtbar gemacht, dennoch wartet Merlin Polzin noch ab. Der Grund: Es gab noch keinen Test, ob er sich mit der Maske wohlfühlt. Weil die Schwellungen im Gesicht zunächst so stark waren, hat sich der Anpassungsprozess verzögert.

Polzin ist nach der Rückkehr des rechten Schienenspielers in den Trainingsbetrieb grundsätzlich positiv gestimmt. Der Coach verrät: „Giorgi hat keine Schmerzen mehr.“ Aber er bremst auch, zwangsweise: „Jetzt warten wir noch, bis die Maske fertig ist. Denn solange die Maske nicht da ist, kann er auch keine Zweikämpfe bestreiten.“ Und erst, wenn die Maske da ist, kann Gocholeisvili bewerten, ob sich auch bei ihm das Selke-Feeling einstellt.

Zur Erinnerung: Der HSV hatte im Aufstiegsjahr nicht nur den Fall Selke, der mit Maske zum Phänomen wurde, sondern auch den Fall Jonas Meffert. Der Mittelfeldstratege hatte sich im Frühjahr das Nasenbein gebrochen, mit der Maske jedoch eingeschränkt gefühlt und diese dann gegen den Rat der Ärzte abgelegt. Klar scheint: Nur eine Woche nach dem Trainingsunfall wäre ein Einsatz für Gocholeishvili am Samstag gegen Wolfsburg ohne Schutz unverantwortlich.

Polzin sagt daher mit Blick auf den Gewöhnungsprozess an den Gesichtsschutz: „Wenn die Maske einen völlig einschränkt und eine normale Leistung nicht möglich macht, dann macht es keinen Sinn.“ Klar ist derweil: Er hofft beim zuletzt immer stärker gewordenen Georgier auf den Selke-Effekt.

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