Noch hat Sebastian Hoeneß als Trainer des VfB Stuttgart keinen Sieg gegen Bayer Leverkusen eingefahren. Vor dem erneuten Versuch hat der 42-Jährige die Sinne bei seiner Mannschaft geschärft.
VfB-Coach schärft die Sinne
Ausschlaggebend dafür war das 2:2 vor einer Woche bei Holstein Kiel, das Hoeneß ziemlich verärgert zurückgelassen hatte. Auf die Frage, ob es ein Gespräch mit dem zur Halbzeit an der Förde ausgewechselten Deniz Undav gegeben habe, antwortete Hoeneß zwei Tage vor dem wichtigen Aufeinandertreffen mit Bayer an diesem Sonntag (19 Uhr, LIVE! bei kicker.de) sehr eindeutig: „Ich habe nicht mit ihm das Gespräch gesucht, ich habe mit der Mannschaft am Sonntag das Gespräch gesucht.“
Schon in der Halbzeit in Kiel sei er sehr deutlich gewesen, sagte Hoeneß. Tags darauf legte er dann offenkundig noch einmal eine Schippe drauf: „Am Sonntag waren die Worte nochmal ein bisschen klarer als in der Halbzeit, vielleicht ein bisschen lauter. Danach ging es nicht mehr darum, Gespräche zu führen, sondern zu trainieren, so wie ich mir das vorstelle.“ Das sind für den Trainer Hoeneß, der zwar in der Regel stets klar, aber nie scharfzüngig rüberkommt, schon sehr eindeutige Aussagen, die den Schluss zulassen: Die Zügel beim VfB Stuttgart sind angezogen.
Was angesichts der jüngeren Entwicklung in Bad Cannstatt so nachvollziehbar wie nötig ist, gerade vor dem Duell mit dem Double-Sieger, der in den vergangenen 20 Monaten das Maß aller Dinge in der Bundesrepublik darstellte – und gegen den der VfB-Trainer Hoeneß noch nicht gewinnen konnte. „Es waren aber auch noch nicht so viele Niederlagen dabei wie bei dem ein oder anderen Klub in den letzten zwei Jahren“, gibt sich Hoeneß kämpferisch. „Wir wollen jetzt mal gewinnen, wir waren öfter nah dran.“
In der Tat, das Potenzial für einen Dreier hat seine Truppe, das steht außer Frage. Sie muss es nur einmal wieder auf den Platz bringen, was zuletzt eben nicht konstant gelang mit dem extremen Negativausreißer bei Holstein Kiel.
Chabot und Jaquez sind wieder Optionen
Die sich entspannende Personalsituation – mit Ausnahme der Langzeitverletzten fehlt am Sonntag nur der gesperrte Leonidas Stergiou – vergrößert die Optionen beim Gastgeber. So kehren die zuletzt verletzten Jeff Chabot und Luca Jaquez zurück. „Sie wurden Anfang der Woche noch ein bisschen in der Belastung gesteuert, um zu sehen, wie sie reagieren. Aber sie sind beide eine Option für das Wochenende“, so Hoeneß.
Genau wie der sprintstarke Ameen Al-Dakhil, schließlich kommt die Werkself mit mächtig Tempo nach Stuttgart. „Da musst du das Speed-Thema auf dem Schirm haben“, weiß Hoeneß. Und das spräche definitiv für Al-Dakhil.