Das Aus von Real Madrid in der Champions League hat neue Gerüchte um die Zukunft von Trainer Carlo Ancelotti befeuert – und gleichzeitig um die von Xabi Alonso. Der aktuelle Leverkusen-Coach lässt seine Zukunft weiter offen.
Bayer-Coach vermeidet Bekenntnis
Zwar hat Bayer 04 schon seit einigen Wochen in aktiver Form nichts mehr selbst mit der Champions League zu tun, die aktuellen Ereignisse in der Königsklasse beschäftigen aber auch die Menschen in Leverkusen. Zum Beispiel das Aus des FC Bayern, der sich nun genau wie die Werkself voll und ganz auf das Meisterschaftsrennen konzentrieren kann.
Oder auch das Aus von Real Madrid, das in der Gerüchteküche neue Spekulationen um die Zukunft von Real Trainer Carlo Ancelotti und dessen Nachfolge-Kandidaten Xabi Alonso entfachte. Für Bayer aber sei das Real-Aus unbedeutend, wiegelte der 43-Jährige ab, „wir fokussieren uns auf unsere Saison“.
Dieses Mantra musste er in den folgenden Minuten auf der Spieltagspressekonferenz am Freitag noch einige Male wiederholen. Der Baske blieb aber dabei, ließ sich trotz mehrfacher Nachfragen der Journalisten weder eine klare Aussage zu seiner Zukunft noch ein Bekenntnis zu Leverkusen entlocken.
„Es gibt nichts zu entscheiden, außer wer spielt und was wir trainieren.“ (Xabi Alonso)
„Es ist kein guter Moment, um über die Zukunft zu sprechen“, sagte Xabi Alonso. „Wir sind in einem sehr wichtigen Moment in dieser Saison.“ Ohnehin gebe es gerade „nichts zu entscheiden, außer wer spielt und was wir trainieren“. Der Baske mahnte, Leverkusen dürfe den Fokus nicht verlieren, auch wenn er natürlich das Fußballgeschäft inklusive der zu erwartenden Spekulationen verstehe. „Wir haben in zwei Tagen ein wichtiges Spiel, ich will nicht zu viel über Gerüchte sprechen. Für mich ist wichtiger, was jetzt ist.“
Rückstand im Meisterrennen? „Im Fußball kann alles passieren“
Und jetzt steht die Aufgabe an, in den verbleibenden fünf Bundesliga-Partien einen Sechs-Punkte-Rückstand auf den FC Bayern aufzuholen. Dessen CL-Aus interessierte Xabi Alonso übrigens ebenso wenig: „Sie haben jetzt genau wie wir nur noch fünf Spiele. Aber wir fokussieren uns auf uns.“
Das bedeutete in der Trainingswoche auch, die Leistung gegen Union Berlin (0:0) aufzuarbeiten, die sei „nicht die beste“ gewesen. Nun warte am Sonntag mit dem Auswärtsspiel bei St. Pauli (19.30 Uhr, LIVE! bei kicker) eine „harte Aufgabe“. Den Aufsteiger zeichnen laut Xabi Alonso „gute Automatismen mit dem Ball und gegen den Ball“ aus. Das habe man auch gegen einen Top-Gegner wie den FC Bayern gesehen, als St. Pauli mutig auftrat und mit 2:3 verlor.
- Das komplette Restprogramm der 18 Bundesligisten
Dafür sorgen, dass es gegen die Kiezkicker besser läuft als gegen Union, soll im Idealfall auch Florian Wirtz. Bei seinem Comeback gegen Berlin noch in der 57. Minute eingewechselt, ist der 21-Jährige nun wieder ein Kandidat für die Startelf. Er habe gut trainiert, bestätigte Xabi Alonso. „Wir haben wieder Flo in besserer Form, das ist unbedingt wichtig für unser Spiel. Das ist kein Geheimnis.“
Auch abseits von Wirtz gibt es mit Ausnahme der Langzeitverletzten Mario Hermoso, Martin Terrier und Jeanuel Belocian keine Einschränkungen, was das Personal angeht. Gute Voraussetzungen also, um den Druck auf den Spitzenreiter aus München hochzuhalten? „Wir haben im Fußball schon viele Überraschungen gesehen, es kann alles passieren. Wir sind realistisch, die Situation ist nicht einfach. Aber wir haben noch Hoffnung.“
Bevor die Leverkusener am Sonntag gegen St. Pauli antreten, sind die Bayern schon tags zuvor in Heidenheim gefordert. Ob sich der Bayer-Coach die Partie wohl anschauen wird in der Hoffnung auf einen Ausrutscher des Konkurrenten? „Da muss ich noch mit der Familie sprechen“, scherzte Xabi Alonso.