Kimmich über Karl: „Sein Mut bringt ihn in diese Aktionen“

Beim Schlusslicht mussten die Bayern lange auf einen Treffer warten – und doch hat die Siegesserie weiter Bestand. Für Joshua Kimmich ist diese kein Zufall, für Lennart Karl hatte der 30-Jährige Lob und auch einen Rat parat.

Bayerns Geduldsspiel in Gladbach

30 Tore haben die Bayern in der Liga bislang erzielt, dazu kommen noch zwei im Supercup gegen Stuttgart, drei im Pokal gegen Wiesbaden und zwölf in drei Champions-League-Spielen – macht also 47 in 13 Partien. Ausgerechnet beim Schlusslicht Gladbach mussten die Münchner aber ungewohnt lange auf den ersten Treffer warten.

Bis in die 64. Minute dauerte es, ehe Joshua Kimmich mit seinem ersten Saisontreffer den Knoten platzen ließ. Länger hatte der Rekordmeister in dieser Saison bislang noch nicht für den ersten Treffer gebraucht – und das trotz früher Überzahl.

„Die Rote Karte hat es zu einem Geduldsspiel gemacht, weil sie dann so bisschen ihren Matchplan geändert haben“, verriet Kimmich danach am Sky-Mikrofon. Vor dem Platzverweis für Jens Castrop in der 19. Minute hatte der 30-Jährige „den Eindruck, dass uns die Gladbacher hoch pressen wollten, dass sie sich viel vorgenommen hatten“. Nach dem Platzverweis stand das Tabellenschlusslicht aber sehr tief und konzentrierte sich fast ausschließlich aufs Verteidigen. „Dann war uns schon bewusst, dass wir da ruhig und geduldig bleiben müssen.“

Lauf für Kimmich „kein Zufall“

Kimmich und Co. blieben zwar ruhig und geduldig, aber zunächst auch ungefährlich. Mit Ausnahme der dicken Chance von Luis Diaz in der ersten Minute wurde Gladbachs Keeper Moritz Nicolas in der ersten Hälfte nur von Harry Kane und Tom Bischof kurz vor der Pause ernsthaft gefordert. In der zweiten Halbzeit wurde der Druck der Münchner aber immer größer. Nach Kimmichs Treffer legte Joker Raphael Guerreiro schnell nach, ehe der ebenfalls eingewechselte Youngster Lennart Karl für den 3:0-Endstand sorgte. Der 13. Sieg im 13. Pflichtspiel war perfekt.

  • Irgendwas zwischen bodenständig und rotzfrech

„Es ist jetzt kein Zufall, es ist wirklich die Belohnung für harte Arbeit“, nahm Kimmich auf diese beeindruckende Serie Bezug. Besonders freute ihn, „dass wir viele Spieler haben, die die Spiele entscheiden können. Dass wir auch Spieler haben, die sich füreinander freuen, wenn der andere trifft oder eine Vorlage macht.“ Das verdeutliche, „dass es sehr homogen ist“ und zwar, „ohne dass es Friede-Freude-Eierkuchen ist“. So versuche jeder, für eine Konkurrenzsituation zu sorgen, „aber jeder versucht es, fürs Team zu machen“.

Karl wieder auffällig

Für mehr Konkurrenz im Mittelfeld sorgte einmal mehr der 17-jährige Karl. Nach seinem Treffer in der Königsklasse, netzte er auch in der Bundesliga erstmals – und erneut herrlich. Für Kimmich, der dem Talent „außergewöhnliche Fähigkeiten“ bescheinigte, war die Art und Weise wichtiger als der Treffer an sich: „Für mich ist sein Mut das Wichtigste. Er kommt rein, er möchte seine Aktionen haben, er möchte was zeigen. Sein Mut bringt ihn in diese Aktionen.“

Einen Rat hatte Kimmich zum Schluss dann auch noch für den Teenager: „Ich hoffe, dass er diese Phase am Anfang der Karriere genießt. Da gibt es noch keinen Druck, noch keine Erwartungshaltung. Er soll einfach so weitermachen. Wichtig wird sein, dass er im Training weiter Gas gibt, das macht er. Darauf werden wir achten. Dann kann er reinkommen und auch von Anfang an spielen und seine Aktionen nehmen.“

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