Kovac: „Mit elf Einzelkämpfern ist es unmöglich, Großes zu erreichen“

Dank einer starken Kollektivleistung ist Borussia Dortmund am Mittwoch in Lille ins Viertelfinale der Champions League eingezogen. Die Vorstellung in Frankreich soll am Samstag als Blaupause für das Bundesliga-Topspiel bei RB Leipzig dienen, in dem der BVB unbedingt punkten muss – am besten dreifach.

BVB will in Leipzig nachlegen

Am vergangenen Samstag noch schien der Welt von Borussia Dortmund die Farbe ausgegangen zu sein. Nach der 0:1-Heimniederlage gegen Augsburg herrschte graue Tristesse – und die Sorge, durch ein Ausscheiden in Lille am Mittwoch sich vorerst für längere Zeit aus der Champions League zu verabschieden. Der 2:1-Erfolg in Frankreich allerdings, der dank einer starken Kollektivleistung den Einzug ins Viertelfinale sicherte, verhinderte das und belebte zugleich den zuletzt so matt und müde wirkenden Klub. Die große Frage allerdings lautete direkt im Anschluss: Warum spielt der wankelmütige BVB eigentlich nicht immer so?

Das Spiel bei RB hat eine enorme Bedeutung

Dass das Vermögen zu außergewöhnlichen Leistungen im Kader vorhanden ist, zeigte sich in Lille, als jeder einzelne Spieler für seinen Nebenmann mitarbeitete, in Zweikämpfe ging, Sprints anzog und somit der Gruppe Energie gab. Umso mehr wurde anschließend darüber diskutiert, wie es um den Charakter der Dortmunder Profis bestellt sei, wenn sie auf der europäischen Bühne regelmäßig überzeugen, im Alltagsgeschäft Bundesliga aber regelmäßig enttäuschen.

Dass es auch anders geht, muss der BVB bereits am Samstag unter Beweis stellen. Denn im Topspiel bei RB Leipzig (18.30 Uhr, LIVE! bei kicker) darf sich die Mannschaft von Trainer Niko Kovac eine Niederlage nicht erlauben, denn bereits jetzt ist die erneute Qualifikation für das europäische Geschäft äußerst fraglich. Jeder weitere Punktverlust würde die ohnehin schwierige Aufgabe näher an die Grenze des Möglichen bringen. Und vielleicht hilft es ja sogar, dass es gegen einen Klub geht, der ebenfalls seit Jahren zum Stammpersonal in der Champions League gehört, auch wenn er in dieser Saison ähnlich kriselt wie der BVB.

Auf den Tiefpunkt FCA folgte der Höhepunkt Lille – und jetzt?

„Wenn man sich ihre letzten Spiele anschaut, dann steht RB sicher nicht dort, wo sie selbst sein möchten. Aber ich halte die Leipziger für eine starke Mannschaft und für einen sehr ernstzunehmenden Gegner. Auch sie müssen performen. Ich hoffe, dass wir das als zusätzliche Motivation mitnehmen, um dieses Spiel genauso zu spielen wie das in Lille“, sagt Kovac und artikuliert einen Wunsch an seine Profis: „Ich möchte die gleiche Lauf- und Einsatzbereitschaft sehen, das gleiche Zusammengehörigkeitsgefühl, das uns in Lille stark gemacht hat. Das ist die Voraussetzung für ein gutes Ergebnis, denn alles andere kommt zwangsläufig.“

Auch der 53-Jährige hat in seiner noch immer kurzen Amtszeit in Dortmund bereits feststellen müssen, dass die Inkonstanz zu den wenigen Konstanten seiner Mannschaft zählt. Und auch, dass es um den Gemeinschaftssinn nicht immer optimal bestellt ist. Vor allem gegen Augsburg wirkte es, als sei jeder vor allem mit sich und seinem Kräftehaushalt beschäftigt, die Konsequenz war die vielleicht schlechteste Leistung in einer an schwachen Vorstellungen ohnehin nicht armen Dortmunder Spielzeit.

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„Jeder Zweikampf, jeder Pass und jeder Sieg hilft uns“

„Das habe ich im Spiel gegen Lille gesehen. Dort gab es Läufe und Hilfestellungen, die notwendig sind, um solche Spiele zu gewinnen. Ich wünsche mir, dass es weiter so läuft. Denn mit elf Einzelkämpfern ist es schier unmöglich, Großes zu erreichen. Das Kollektiv ist am stärksten“, sagt der BVB-Trainer, der weiter auf die Politik der kleinen Schritte setzt: „Jeder Zweikampf, jeder Pass und jeder Sieg hilft uns, noch selbstbewusster zu sein.“

Zu erkennen war das in Lille bei Spielern wie Julian Ryerson, der sein Team nach dem frühen Rückstand durch einen energisch gewonnenen Zweikampf gegen Thomas Meunier zurück ins Spiel holte, oder auch bei Maximilian Beier, der den Strafstoß zum 1:1 einleitete und das 2:1 selbst erzielte. „Für Maxi“, sagt Kovac, „freut es mich unheimlich. Er ist ein toller Charakter, ein toller Mensch, aber auch ein sehr, sehr guter Fußballer, der sich immer in den Dienst der Mannschaft stellt und sich nie ihr gegenüber exponieren würde.“ Man könnte auch sagen: Beier taugt durchaus als Vorbild für etliche seiner Mitspieler, die die Prioritäten abseits der Königsklasse zuweilen anders sortieren.

Nur Nmecha und Svensson fehlen gegen RB

Sowohl Ryerson als auch Beier dürften auch am Samstag wieder zur Startformation zählen, überhaupt gibt es für Kovac wenig Anlass, die zuletzt eingesetzte Elf zu verändern. Alle mitgereisten Spieler kehrten gesund aus Frankreich zurück und stehen im richtungweisenden Spiel gegen RB zur Verfügung. Einzig die Langzeitverletzten Felix Nmecha und Daniel Svensson fallen aufgrund von Knieverletzungen aus.

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