Im letzten Spiel der Bundesliga-Saison 2024/25 hat RB Leipzig am Samstag den VfB Stuttgart zu Gast (15.30 Uhr, LIVE! auf kicker). Nach der verpassten Qualifikation für die Champions League soll wenigstens noch das internationale Geschäft in Form der Conference League erreicht werden.
Für RB geht es um die Conference League
In den Tagen nach dem 0:0 bei Werder Bremen hat Zsolt Löw Frustbewältigung betreiben müssen, wie er sagt. Zwei bis drei Tage trauern hat der Interimscoach von RB Leipzig seinen Akteuren auch gestattet. Nun aber erwartet er von den Leipziger Profis, dass sie im letzten Spiel der Saison wieder den Fokus darauf gerichtet haben, dass RB noch etwas erreichen kann. Zum einen wollen die Sachsen gegen den Pokalfinalisten aus Stuttgart „einen sauberen Abschluss haben“ (Löw), zum anderen besteht für Leipzig ja noch die Chance, auch im kommenden Jahr im internationalen Geschäft vertreten zu sein.
Das Verpassen der Champions League sei „ein Rückschlag für uns alle“, so Löw am Freitag im Rahmen der Spieltags-Pressekonferenz, „aber wir versuchen nun, die Conference League zu erreichen. Die Jungs wissen, worum es geht.“ Dass die Conference League gegenüber der Königsklasse für einen Verein mit den Ambitionen von RB Leipzig lediglich den Charakter eines Trostpreises hat, kann Löw auch ermessen.
Der Ungar wirbt aber entschieden dafür, die Chance der Qualifikation für diesen Wettbewerb positiv zu sehen. „Es ist ein internationaler Wettbewerb, bei dem es um einen Pokal geht“, betont Löw, „und das Finale ist in Leipzig. Das ist auch ein Anreiz. Finanziell ist es auch ein Unterschied, ob man international oder ob man nicht international spielt.“
„“Ich glaube, die Saison hat gezeigt, dass wir nicht alles richtig gemacht haben.““ (Zsolt Löw)
Dennoch weiß Löw natürlich, dass die Saison 2024/25 für RB nicht als Erfolgs-Story in die Annalen eingehen wird. Auch wenn der 45-Jährige relativiert. „Es gibt ganz wenige Vereine, die sich zehn oder 20 Jahre auf dem gleichen Niveau bewegen“, sagt er. RB habe in den vergangenen Jahren eine rasante Entwicklung hingelegt und eigentlich stets jedes Ziel erreicht, so Löw weiter, Erfolge wie etwa die Champions-League-Qualifikation seien „irgendwie normal geworden. Ich glaube, die Saison hat gezeigt, dass wir nicht alles richtig gemacht haben. Es ist wichtig, die richtigen Schlüsse zu ziehen.“ Er sei aber „überzeugt davon“, dass die Klubführung die richtigen Schlüsse ziehe.
Vor allen Spekulationen über den Wert einer Conference-League-Teilnahme steht indes noch die Partie gegen das Team von Trainer Sebastian Hoeneß. RB droht im Falle einer Niederlage gegen den VfB eine Saison 2025/26 ohne Europapokal. Löw erwartet sein Team trotz der jüngsten Frusterlebnisse mit ausreichend Energie, um die Aufgabe zu bewältigen. Zumal er damit rechnet, dass auch der Kontrahent trotz des bevorstehenden Pokalfinales eine Woche nicht mit gebremstem Schaum antritt: „Ich erwartet einen VfB Stuttgart, der messerscharf ist.“
Orban kehrt in den Kader zurück
Verzichten muss Löw gegen Stuttgart neben Lukas Klostermann (Gelbsperre) nach wie vor auf Benjamin Henrichs (Achillessehnenriss) und Amadou Haidara (Innenbandverletzung). Auch Xaver Schlager steht noch nicht zur Verfügung, auch wenn der österreichische Mittelfeldakteur nach seiner Sehnenverletzung im Oberschenkel in dieser Woche wieder mit dem Team trainieren konnte. Dafür soll Willi Orban wieder im Kader stehen, der Kapitän und Abwehrchef hat seine muskulären Probleme überwunden. Auch die in Bremen gesperrten David Raum und Kevin Kampl kehren zurück.