Es war kein Glanzauftritt, den Bayern München gegen Bayer Leverkusen zeigte. Am Ende aber hielten die Münchner ihren Vorsprung von acht Punkten an der Spitze. Das lag vielleicht auch an einem Trainingsschwerpunkt der vergangenen Wochen, wie Manuel Neuer und Thomas Müller verrieten.
Defensiv-Training zahlt sich aus
Zwei Torschüsse – so wenig wie seit Beginn der Datenaufzeichnung noch nie – und keinen einzigen Eckball verbuchte der FC Bayern im Topspiel bei Bayer Leverkusen. Und doch hielt der Spitzenreiter den Verfolger weiter auf Abstand. „Leverkusen hat ein gutes Spiel gemacht, wir haben ein gutes Ergebnis mitgenommen und werden unseren Weg weitergehen“, fasste Thomas Müller die Nullnummer kurz und knapp zusammen.
„Sie haben sich das erste Mal getraut, gegen uns zu pressen.“ (Thomas Müller)
Der Routinier beobachtete das Spiel 90 Minuten lang von draußen. „Dass wir grundsätzlich besser spielen können, als wir es heute getan haben, das ist, glaube ich, ersichtlich gewesen.“ Auf der Gegenseite habe Leverkusen eben „wirklich gut gespielt, sich das erste Mal getraut, gegen uns zu pressen und leider ist deren Konzept ein bisschen aufgegangen“. Dennoch lasse sich – neben dem Ergebnis – auch aus Münchner Sicht Positives mitnehmen. „Wenn du merkst, das Momentum ist nicht auf deiner Seite, dann musst du auch einfach dagegenhalten. Das haben wir gut gemacht.“
Die Defensive und ganz besonders das Verteidigen im Strafraum sei in den letzten Wochen ein großer Schwerpunkt im Training der Münchner gewesen, wie neben Müller auch Manuel Neuer schilderte. „Ich glaube, das hat sich heute ausgezahlt“, sagte der Kapitän, der nicht zuletzt mit seiner Rettungstat gegen Amine Adli in der Nachspielzeit einen großen Anteil am Punkt hatte, gegenüber Sky.
„Das ist vielleicht glücklich, aber wir haben auch schon gegen Leverkusen gespielt, wo es sehr unglücklich für uns gelaufen ist.“ (Manuel Neuer)
Auch Neuer konnte mit dem 0:0 natürlich gut leben. „Das ist vielleicht glücklich, aber wir haben auch schon gegen Leverkusen gespielt, wo es sehr unglücklich für uns gelaufen ist, wo wir auch keine drei Punkte mitgenommen haben. Das bleibt am Ende stehen.“
Aber war dieser Auftritt meisterlich? Völlig egal, wenn es nach Müller geht: „Das könnt ihr bezeichnen, wie ihr wollt und mit Adjektiven ummanteln, dass es kracht. Ob es jetzt meisterlich ist oder nicht, wir sind acht Punkte vorne und haben am Dienstag zuhause die Chance, in der Champions League weiterzukommen. Um den Rest kümmern wir uns nicht.“
Bayern hat in den kommenden Wochen „gut zu tun“
Die Partie in Leverkusen lasse sich aufgrund des „positiven Ergebnisses in dieser Belastungsphase“ schnell abhaken, der Vorsprung bleibt bei acht Zählern. „Mir ist bewusst, dass das ein gutes Polster ist, aber das ist nicht das, woran wir jetzt denken“, lenkte Müller den Blick nach vorn. Denn nach dem Play-off-Rückspiel in der Champions League am Dienstag (21 Uhr, LIVE! bei kicker) folgen schon die schwierigen Duelle gegen Frankfurt und in Stuttgart. „Wir haben gut zu tun.“