Wenige Tage nach dem finalisierten Klassenerhalt fallen im Kraichgau erste Personalentscheidungen. Nach Tom Bischof stehen fünf weitere Abgänge bei der TSG 1899 Hoffenheim fest.
Quintett hat keine Zukunft
„Wir müssen kleiner werden“, hatte Sportgeschäftsführer Andreas Schicker gleich im Anschluss an das letzte Saisonspiel gegen den FC Bayern erklärt, das Hoffenheim trotz der klaren 0:4-Schlappe den endgültigen Klassenerhalt beschert hatte. Damit meinte der 38-Jährige freilich nicht die sportlichen Ziele und Ansprüche, sondern seine Belegschaft.
33 Spieler standen zuletzt auf der Gehaltsliste, hinzu kommen noch „Außenstände“ in Form von insgesamt neun derzeit verliehenen Akteuren. Tom Bischof, der Anfang Juni zum FC Bayern wechselt, hat sich am Samstag schon von den Fans verabschiedet, als sicherer Neuzugang ist dafür bislang Tim Lemperle aus Köln bekannt.
Notlösungen Busk und Lenz gehen
Am Dienstag erweiterte die TSG die Liste der Abgänge schon mal um weitere vier Profis. Wenig überraschend haben Ersatzkeeper Jakob Busk (31) und Verteidiger Christopher Lenz (30) keine Zukunft im Kraichgau. Beide waren nur als Notlösungen in Zeiten akuten Personalmangels geholt, aber nie zum Zug gekommen, Lenz kam aufgrund einer hartnäckigen Wadenblessur nie auf Touren.
Auch der Abgang von David Jurasek (24) darf niemanden verwundern. Zwar hatte Hoffenheim den Leihspieler von Lissabon nach einem ersten Halbjahr gleich für eine weitere Saison ausgeliehen und sich darüber hinaus auch eine Kaufoption gesichert. Doch der Tscheche war erst vom Pech verfolgt, brach sich anfangs der Saison den Unterarm, offenbarte aber im weiteren Saisonverlauf national wie international zu viele Defizite.
Samassekou: Erst Politikum, dann Trennung
Der Fall des Diadie Samassekou hatte sich zwischenzeitlich zu einem Politikum hochgeschaukelt, weil Führungsspieler gemutmaßt hatten, der eigentlich längst aussortierte Malier komme plötzlich unter Trainer Christian Ilzer nur deshalb zu Startelfeinsätzen, weil der Sechser mit auslaufendem Vertrag zum in Hoffenheim seinerzeit noch einflussreicheren Berater Roger Wittmann gewechselt war.
Das konnte Ilzer glaubhaft ausräumen, gewährte Samassekou nach dessen längerer Verletzungspause auch wieder ein Comeback, das der 29-Jährige aber nach wenigen Minuten abbrechen musste, weil dieselbe Oberschenkelverletzung erneut aufgebrochen war – das Aus für die Saison und für Samassekou, der 2019 aus Salzburg gekommen war, in Hoffenheim. Auch Pavel Kaderabek (33) wird keinen neuen Vertrag erhalten, wie am Dienstagmittag bekannt wurde.
Mit weiteren Akteuren mit auslaufenden Verträgen wie Luca Philipp (24) oder Leo Östigaard (25) soll zügig gesprochen werden, hieß es am Samstag, mal sehen, wie deren Fälle liegen.