Schmid moniert: „Wir sind Bundesliga-Spieler, wir müssen den Ball auch laufen lassen“

Gegen überlegene Heidenheimer lag Werder trotzdem zweimal in Führung – und gab diese zu leicht her, wenn es nach Romano Schmid ging. Die Replik folgte umgehend.

Steffen und Fritz reagieren auf Kritik

Dass Marco Grüll den SV Werder Bremen in der 50. Minute in Führung brachte, entsprach eigentlich nicht ansatzweise den Kräfte- und Spielverhältnissen des ersten Durchgangs der Partie beim 1. FC Heidenheim (2:2): Die Gastgeber waren hochüberlegen, die Gäste blieben weit hinter den eigenen Erwartungen zurück – wie auch Cheftrainer Horst Steffen deutlich monierte und von einer „schärferen Halbzeitansprache“ berichtete: „So können wir uns nicht präsentieren.“

Es fehlte an Intensität, Tiefe, Ideen und Umschaltmomenten im Offensivspiel, ehe es Romano Schmid war, der das 1:0 einleitete. Der Werder-Profi legte dann auch noch den Treffer zum 2:1 von Jens Stage auf, umgehend nach dem Heidenheimer Ausgleich. Doch dass es seine Mannschaft anschließend nicht verstand, diesen Vorsprung auch ins Ziel zu bringen, konnte der Österreicher wiederum nicht verstehen: „Ich kann mir halt nicht erklären, wie wir dann teilweise verteidigen beim Stand von 2:1 …“

Schmid und das „Kommunikationsding“

Der doppelte Assistgeber kritisierte: „Da muss man mehr sprechen in der letzten Kette und dann kann es nicht sein, dass einer am langen Pfosten durchläuft, ins leere Tor schießt und Danke sagt.“ Angesprochen fühlen durfte sich dabei Rechtsverteidiger Yukinari Sugawara, der Jonas Föhrenbach im Rücken völlig sorglos ziehen ließ. „Wir müssen da vernünftig durchschieben, waren da nicht abgesichert“, ergänzte auch Steffen: „Das sind schon klare Fehler.“

Schmid jedenfalls machte neben dem „Kommunikationsding“, wie er sagte („Egal, ob jemand Deutsch oder Englisch spricht, ob man jung oder alt ist – man muss sprechen“) auch Qualitätsmerkmale für die hergegebene Führung verantwortlich. Werder habe es nicht geschafft, „mal ein bisschen Kontrolle ins Spiel“ zu bekommen, sondern: „Wir schießen den Ball ins Aus – ohne Druck“, so Schmid, der betonte: „Deshalb sind wir Bundesliga-Spieler, dann müssen wir auch den Ball mal laufen lassen …“

Fritz: „Das will ich nicht sehen“

Den deutlichen Worten des 25-Jährigen indes folgte noch am Samstagabend in der Voith Arena eine entsprechende Replik von Coach Steffen („Romano ist ein emotionaler Typ, da habe ich auch schon meine Erfahrungen mit gemacht“) und auch von Sportchef Clemens Fritz: „Wir sollten nicht mit dem Finger auf andere zeigen. Das will ich nicht sehen. Jeder sollte da bei sich anfangen.“

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