Vom Relegations-Hinspiel waren viele Zuschauer begeistert. Heidenheims Trainer Frank Schmidt mutmaßt, dass sich die Zahl der Chancen im Rückspiel gegen Elversberg aber verringern wird. Und begründet das auch.
Voller Heidenheimer Kader
Humorig-hämische Begrifflichkeiten wie „El Dorfico“ hat Heidenheims Trainer Frank Schmidt mitbekommen. Sich dazu äußern will er nicht. Dafür macht er sich zu viele Gedanken, wie sich seine Mannschaft an diesem Montagabend bei der SV Elversberg präsentieren möchte. Das Drumherum akzeptiert er.
1600 Heidenheimer werden den FCH vor Ort an der Kaiserlinde begleiten, mehr gibt das Gästekontingent nicht her in der kleinen Ursapharm-Arena, die lediglich 10.000 Zuschauerinnen und Zuschauer fasst. In fünf Minuten seien die Karten weg gewesen, sagte am Sonntag Heidenheims Pressesprecher Markus Gamm.
Schmidt kann auch im Rückspiel aus dem Vollen schöpfen, hat die Qual der Wahl bei seiner Aufstellung. In der Videoanalyse habe er gesehen, worum es im Rückspiel gehen werde. Dass seine Mannschaft so viele Abschlüsse gehabt hat, sei für ihn ein gutes Zeichen gewesen, allerdings zeigte er sich mit der Defensivleistung bei den beiden Gegentoren nicht einverstanden.
In erster Linie sei er mit seinem Team jedoch auf die positiven Dinge eingegangen, es fehlte in einigen Phasen die Effektivität. „Wir hatten sehr viele Abschlüsse. Diese Situationen müssen wir noch konkreter und am Ende effektiver ausspielen“, sagte Schmidt.
Der FCH hat sich Monate auf dieses Duell vorbereitet
Nach dem Hinspiel waren viele neutrale Fußballfans begeistert von der Partie dieser beiden Kontrahenten. Vier Tore haben sie gesehen, Chancen gab es für mindestens noch einmal vier.
„Ich glaube, dass es ein paar weniger Chancen geben wird. Das ist aber nur eine Mutmaßung. Speziell in solchen Spielen findet das gleiche Spiel nicht nochmal statt. Da können beide Trainer noch einmal taktisch ändern“, glaubt Schmidt nicht an ein ähnlich dynamisches und chancenreiches Duell wie noch im Hinspiel. Ihm wäre es dennoch recht, wenn seine Mannschaft ähnlich dynamisch ins Spiel startet, sich dann aber idealerweise mit der Führung belohne.
Angst vor diesem existenziellen Duell verspüre Schmidt nicht, weder bei sich noch bei seinen Spielern. „Anspannung und Nervosität sind da, davon kann sich keiner lösen, das gehört dazu. Die Mannschaft und ich sind entschlossen, dieses Spiel zu spielen. Wir wollen, dass es losgeht. Mit dieser Vorfreude und Anspannung gehen wir es an“, sagt Heidenheims Trainer.
Ohnehin sei man gerüstet für diese entscheidenden Duelle. „Im Grunde bereits wir uns doch schon seit Monaten auf dieses Duell vor. Wir wollten diese Spiele und deswegen sind wir glücklich damit, dass wir dieses Spiel spielen dürfen“, sagt er. Für die Zeit direkt nach der Saison habe auch keiner aus dem Team seinen Urlaub eingetragen, weil man mit den beiden zusätzlichen Partien insgeheim gerechnet hat. Das sei besprochen gewesen, sagt Schmidt.
Auswärts läuft es besser für Heidenheim
Bis zuletzt werde man daran glauben, dass man den Klassenerhalt schafft. Schmidt führte noch einmal den Bundesliga-Aufstieg in Regensburg vor zwei Jahren an, als der FCH in der 90. Minute mit 1:2 in Rückstand lag, am Ende aber, lange in der Nachspielzeit, noch den 3:2-Siegtreffer erzielen konnte.
„Das zeigt einfach, dass man bis zum Schluss dran glauben muss, um erfolgreich zu sein – und genauso werden wir es in Elversberg angehen“, so Schmidt. „Daran kann man ruhig mal erinnern. Das hat gezeigt, dass im Fußball alles möglich ist. Eine ähnliche Situation ist es jetzt auch, es ist das letzte Spiel. Da ist es als Mannschaft wichtig, immer an die eigenen Stärken zu glauben“, sagt Schmidt.
Eine Energie zu erzeugen, im Einklang mit den Fans, das habe man in den vergangenen Wochen gut hinbekommen, vor allem auswärts. „Da haben wir richtig stark gepunktet.“ Im Hinterkopf dürfte man beim FCH ohnehin haben, dass es in dieser Saison auswärts besser gelaufen ist. Nach Regensburg waren damals 5000 Heidenheimer mitgereist, diesmal müssen 1600 ausreichen.