Seltenheit war entscheidend: Terriers schnelles Comeback

Seit Martin Terrier 2024 nach Leverkusen kam, ist er nicht gerade vom Glück verfolgt. Doch jetzt hat sich der Stürmer nach einem Achillessehnenriss schneller als erwartet zurückgekämpft. Dabei profitierte er auch von einer seltenen Begebenheit.

Franzose greift nach Achillessehnenriss neu an

Beim Wiederanpfiff nach der Halbzeit war der Moment gekommen. Martin Terrier, der sich am 18. Januar beim 3:1-Sieg gegen Borussia Mönchengladbach die Achillessehne gerissen hatte, kehrte beim 6:0-Sieg gegen den FC Heidenheim in der BayArena auf dem Spielfeld an den Ort des Unglücks zurück. Es war der nächste Schritt für den Leverkusener Angreifer bei seiner Rückkehr nach einer neunmonatigen Verletzungspause.

Für den Rechtsfüßer, der zuvor in drei Pflichtspielen auswärts eingewechselt worden war, ein besonderer Moment. Auch wenn die Gäste nach dem 0:5-Pausenrückstand sich im zweiten Abschnitt hinten einigelten. „Es stand bereits 5:0. Der Gegner wollte keine weiteren Gegentore kassieren. Es war sehr eng, schwierig zu spielen“, sagte Terrier nach dem Dienstagstraining, „aber dieses Gefühl zu haben, hier in der BayArena mein Comeback zu feiern, war ein unglaubliches.“

Bislang war Terrier bei Bayer nicht vom Glück verfolgt

Terrier hat sich nämlich zum zweiten Mal nach einer schweren Verletzung zurückkämpfen müssen, nachdem er ab Januar 2023 bei Stade Rennes eine ähnliche lange Zwangspause zu verkraften hatte. In Leverkusen, wo er seit Sommer 2024 unter Vertrag steht, ist er nicht gerade vom Glück verfolgt. „Es ist nie einfach, in einen neuen Verein zu kommen und dann fünf Monate später eine schwere Verletzung zu erleiden“, blickt Terrier auf seine Leidenszeit zurück, „vor zwei Jahren hatte ich einen Kreuzbandriss, daher war es für mich noch schwieriger.“

Der flexibel einsetzbare Offensivakteur, der sich zudem vor Jahresfrist auch noch den Unterarm gebrochen hatte, hat sein relativ schnelles Comeback einer Rarität zu verdanken. So hatte man ihn bei Bayer anfangs erst frühestens im November zurückerwartet und Terrier dann auch erst ab dem neuen Jahr als ernsthafte Kaderoption eingeplant. Doch die ist er schon jetzt, weil er ein seltenes Glück hatte.

„Die Physios sagten, dass es selten vorkommt, dass man nach dieser Operation keine Schmerzen hat. Ich hatte ein bisschen Glück.“ (Martin Terrier)

„Ich hatte seit meiner Operation nie wieder Schmerzen in der Achillessehne, daher war ich in den letzten zwei, drei Monaten sehr überrascht“, erklärt er, „die Physiotherapeuten sagten mir, dass es selten vorkommt, dass man nach dieser Operation keine Schmerzen und kein unangenehmes Gefühl in der Achillessehne hat. Ich habe ein bisschen Glück gehabt, aber ich habe alles gegeben, um so weit zu kommen.“

Angst vor einer erneuten Verletzung hat Terrier nicht. „Nein, darüber denke ich nicht nach“, sagt der Franzose und betont: „Mental bin ich sehr stark. Ich bin sehr viel gelaufen in dieser Zeit, deshalb sind meine Beine jetzt wieder kräftig.“ In der Tat trägt der 28-Jährige an Ober- wie Unterschenkeln gewaltige Muskelpakete mit sich herum, bei denen nur der nach Bremen verliehene Victor Boniface mithalten kann.

Terriers Ziel: 2026 ein Kaderplatz für die Champions League

Die Gunst der schnellen Rückkehr möchte er nutzen. Wegen seiner Verletzung meldete Bayer ihn nicht für die Champions League. Wenn die Klubs nach der Liga-Phase neu melden können, möchte er zu den Auserwählten gehören. Terrier sagt: „Aber zuerst einmal möchte ich gesund sein, meine Spielzeit auf dem Platz bekommen, ein gutes Gefühl haben und dann natürlich meinen Platz, meine Position, um die Spiele zu beginnen und nach der Pause auf der Liste zu stehen.“

Wobei die Frage nach der Position für ihn eine spezielle ist, seit er 2024 für 20 Millionen Euro zu Bayer 04 kam. Vergangene Saison blockierte der inzwischen zum FC Liverpool gewechselte Florian Wirtz die halblinke Zehnerposition. Diese ist für den Franzosen die ideale, weil er auf dieser seine herausragende Schusstechnik, die Präzision und Kraft vereint, am besten anwenden kann.

Erst blockierte Wirtz seine Idealposition, jetzt hat er gleich vier Konkurrenten

Jetzt ist Wirtz zwar weg, dafür ist die Konkurrenz für dessen Position inzwischen schon rein zahlenmäßig groß: Malik Tillman, Eliesse Ben Seghir, Claudio Echeverri und Ibrahim Maza sind als Rechtsfüßer dort am besten aufgehoben. Einzig Jonas Hofmann spielt bevorzugt über die halbrechte Position. „Es ist ein Kampf. Es ist auch gut für einen Spieler, wenn es innerhalb des Vereins Konkurrenz gibt“, sagt Terrier, der trotz seiner schnellen Rückkehr weiß: „Jetzt bin ich wohl etwas spät dran, weil ich erst vor einem Monat mein Comeback gegeben habe. Aber wenn der Trainer mich in dieser Position aufstellt, gebe ich alles.“

Und das kann sehr viel sein. 2021/22 erzielte Terrier in der Ligue 1 insgesamt 21 Treffer, bereitete weitere vier vor. Den Martin Terrier auf diesem Top-Level hat Leverkusen noch nicht gesehen. Ob es für ihn nach zwei solch schweren Verletzungen möglich ist, dieses Niveau wieder zu erreichen?

Das Gefühl zurückgewinnen und die Teamkollegen besser kennenlernen

Der Optimist („Ich bin ein sehr positiver Mensch“) antwortet auf diese Frage skeptisch. „Ein Kreuzbandriss ist keine Kleinigkeit. Körperlich fühle ich mich wie zuvor. Aber man kann die Situation nicht mit der vor drei, vier Jahren vergleichen. Es war eine andere Mannschaft, ein anderes Land, nicht dieselbe Liga. Hier habe ich nicht so viel auf meiner besten Position gespielt“, gibt Terrier zu bedenken.

Trotzdem vertraut er in seine Fähigkeiten und sagt: „Mit meinen Qualitäten kann ich vorne auf der rechten Seite, als Mittelstürmer oder als Zehner auf der linken Seite spielen. Ich muss nur mein Gefühl auf dem Platz zurückgewinnen und meine Teamkollegen besser kennenlernen. Auch weil es im Sommer viele Veränderungen gab. Und das war’s. Ich muss einfach spielen.“ Damit Leverkusen irgendwann vielleicht doch noch den wahren Martin Terrier erlebt.

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