Borussia Mönchengladbach muss in Kiel gewinnen, um die Hoffnung auf die Europapokal-Teilnahme am Leben zu erhalten. Vor allem das Offensivspiel braucht eine Belebung.
Gladbachs Mittelstürmer leidet unter der Vorlagenarmut
An einem Mittelstürmer, der nicht mehr trifft, entzündet sich schnell mal Kritik. Nicht so aber bei Tim Kleindienst in diesen Tagen. Zwar hat der Nationalspieler bei seinen vergangenen sieben Einsätzen nur ein einziges Tor erzielt (beim 4:2-Sieg in Bremen), doch am wenigsten wird die magere Ausbeute dem Angreifer selbst angelastet.
Die internen Analysen drehen sich darum, wie man Kleindienst in den nächsten Spielen besser in Szene setzen kann. Damit der kopfballstarke Neuner seine ureigenen Qualitäten wieder gewinnbringend einsetzen kann.
„Tim braucht Flanken, gute Standards, viele Situationen im Sechzehner.“ (Trainer Gerardo Seoane)
„Jeder Mittelstürmer misst sich selbst an Toren. Das ist aber nur ein Teil der Leistung. Bei Tim wissen wir, dass sein Beitrag für die Mannschaft viel höher einzustufen ist als die geschossenen Tore“, stellte Trainer Gerardo Seoane am Donnerstag klar. An der Zuarbeit hakte es zuletzt, sie müsse wieder besser werden, forderte der Schweizer vor dem Auswärtsspiel bei Holstein Kiel.
„Tim ist von seiner Charakteristik der Typ Mittelstürmer, der beliefert werden muss. Er braucht Flanken, gute Standards, viele Situationen im Sechzehner. Darunter hat er zuletzt gelitten“, betonte Seoane: „Der Auftrag für die restlichen vier Spiele ist, dass wir ihn wieder mehr Szene setzen können. Und dass er dann präsent ist, wenn die Bälle wie gewünscht kommen. An seiner Entschlossenheit und dem Willen, Tore zu erzielen, zweifelt niemand.“
Die Crux mit Honorat
Auf den für Kleindienst wohl wichtigsten Zulieferer mussten die Borussen bei der 2:3-Niederlage in Dortmund verzichten. Franck Honorat fiel mit Rückenbeschwerden aus, hatte zuvor auch schon über muskuläre Probleme geklagt. Es war die nächste Trainingsunterbrechung für den Franzosen, nachdem erst kurz vorher aus einer knapp dreimonatigen Pause (Haarriss im Fuß) zurückgekehrt war.
Die Crux für Seoane: Sportlich wird der Dampfmacher (zwei Tore, sieben Assists) dringend gebraucht auf dem rechten Flügel. Körperlich steht Honorat aber nicht bei hundert Prozent. Eine Startplatzgarantie wollte Seoane fürs Kiel-Spiel daher nicht aussprechen. „Ich werde keine Hinweise geben, zu welcher Aufstellung wir tendieren“, sagte Seoane.
Robin Hack, ein ebenso wichtiger Impulsgeber, dürfte dagegen auf jeden Fall in der ersten Elf auftauchen. Der Mann für den linken Flügel war vor Dortmund angeschlagen und konnte am Ostersonntag nur als Einwechselspieler zum Zug kommen.
Die Ausgangslage für die Borussen in Kiel ist klar: Nur ein Sieg hält die Hoffnung auf die Teilnahme am Europapokal in der nächsten Saison am Leben. Der Negativtrend mit nur einem Punkt aus den vergangenen drei Spielen muss am Samstag gestoppt werden.