Wie es im Bayern-Tor mit Manuel Neuer weitergeht, ist kurzfristig klar geworden. Und dann? Der Rekordmeister hat einige Optionen, von denen nicht alle bleiben können.
Was wird aus Nübel?
Seit Montag ist offiziell, was sich seit Wochen angedeutet hat: Manuel Neuer hat einen neuen Vertrag bis 2026 unterschrieben. Damit hat der FC Bayern den ersten von insgesamt sechs 2025 auslaufenden Verträgen verlängert, die Unterschrift von Alphonso Davies folgte am Dienstag (bis 2030).
Vor gut einer Woche wiederum wurde der Transfer von Jonas Urbig bekanntgegeben. Der 21-Jährige wechselte für rund zehn Millionen Euro (inklusive Bonuszahlungen) mit sofortiger Wirkung von Zweitligist Köln zum deutschen Rekordmeister. Was unter anderem daran liegen soll, dass sich der Ausfall von Daniel Peretz (24, Nierenquetschung) etwas länger als erwartet ziehen könnte und der FC Bayern damit Prophylaxe für den personellen Notfall auf dieser Position betreibt.
Mit Urbig haben die Münchner jetzt sieben Torhüter unter Vertrag, die unmittelbar mit der Profimannschaft in Verbindung stehen. Kapitän Neuer (38) wurde früh in den Plan mit Urbig involviert. Der fünfmalige Welttorhüter hatte schnell zugestimmt, den neuen Youngster als seinen potenziellen Nachfolger heranzuführen, ihn im Training zu fordern und zu fördern.
Peretz wird wohl verliehen
Der Urbig-Transfer bedeutet aber auch, dass Max Schmitt (19, U-17-Weltmeister), der bereits mit den Profis trainiert und im FCB-Kader stand, und Leon Klanac (17, U-18 Nationalmannschaft), der ebenfalls aufgrund eines Engpasses gegen Bratislava zum bayrischen Champions-League-Kader zählte, dieser Schritt nicht zugetraut wird. Ebenso wenig wie dem vergangenen Winter verpflichteten Peretz, der nach seiner Genesung dann im Sommer voraussichtlich verliehen werden soll.
Bleiben noch Sven Ulreich (36) – und Alexander Nübel. Während Ulreich als loyaler Stellvertreter Neuers und intern höchst geschätztes Mitglied der Bayernkabine gewiss – nachdem Neuer verlängert hat – ein neues Arbeitspapier erhalten dürfte, sofern er noch möchte, herrscht im Fall Nübel Ungewissheit. Hatte Sportvorstand Max Eberl den Vertrag mit dem nach Stuttgart verliehenen Keeper kurz nach seinem Amtsantritt bis 2029 verlängert, soll der Austausch mit dem 28-Jährigen zwischenzeitlich etwas zu kurz gekommen sein. Obwohl es in der Führungsetage beim FC Bayern sehr große Fürsprecher für Nübel als künftigen Neuer-Nachfolger gibt.
Interessant ist, dass der FC Bayern auch nach dem Urbig-Transfer angeblich noch weitere Torhüter beobachtet. Sollte doch neben Neuer ein Nübel (die voraussichtliche Nummer 1 beim DFB) und ein Urbig und dahinter ein Quartett (Ulreich, Peretz, Schmitt, Klanac) vorerst genug sein. Es sei denn, das Torwart-Karussell dreht sich weiter – und beim deutschen Rekordmeister wird im Sommer nochmals umgedacht.