Der sportliche Erfolg hat den FC St. Pauli auch wirtschaftlich auf das nächsthöhere Level gehoben. Der Kiez-Klub wird das laufende Geschäftsjahr zum zweiten Mal in Folge mit einem positiven Ergebnis abschließen und die 100-Millionen-Marke bei den Umsätzen knacken. Das soll kleine, nächste Schritte möglich machen.
Göttlich sagt, wo der Aufsteiger wieder Erster werden will
Dem vor einem Jahr von Sportchef Andreas Bornemann formuliertem Ziel, vom Aufsteiger zum Bundesligisten werden zu wollen, ist St. Pauli mit dem Klassenerhalt einen Schritt näher gekommen. Das spiegelt sich auch in den Zahlen wider.
„Wir werden erstmals beim Umsatz die 100-Millionen-Grenze überschreiten“, sagt der kaufmännische Geschäftsleiter Wilken Engelbracht und konstatiert: „Das ist ein wichtiges Zeichen der Stabilität nach außen.“ Der 52-Jährige erklärt: „Dank der Genossenschaft, dank des sportlichen Erfolgs und einiger Maßnahmen, die wir in den letzten Monaten umgesetzt haben, kann man sagen, dass der Verein gesund wie noch nie ist. Das ist aktuell der wirtschaftlich stärkste FC St. Pauli.“
„Das Erreichen des Relegationsplatzes wäre in den nächsten Jahren immer ein Erfolg“
Die wirtschaftliche Stabilität soll sich im zweiten Bundesliga-Jahr in einem erhöhten Etat niederschlagen. Zuletzt lag St. Pauli bei rund 25 Millionen Euro, dieser wird moderat angehoben. „Es wird eine Anpassung geben“, verrät Präsident Oke Göttlich, betont aber: „Wir werden keinen Cluster-Sprung hinbekommen. Das wären 20 bis 30 Millionen mehr.“
Der 49-jährige Musikunternehmer und Bornemann hatten in der Vergangenheit immer wieder das Bild von der eigenen Liga innerhalb des Bundesliga-Wettbewerbs gezeichnet. In dieser haben sich die Macher wirtschaftlich mit Bochum, Kiel und Heidenheim verordnet und sagen nicht ohne Stolz: „Wir sind in unserer Liga Erster geworden.“ Und sie haben mit Hoffenheim einen weiteren Klub hinter sich gelassen, der wirtschaftlich in einer anderen Liga spielt.
An der Zielsetzung, die eigene Liga zu gewinnen, wird sich in Zukunft nichts verändern, Göttlich sieht mit den Aufsteigern Köln und HSV gar „etwas höhere Hürden. Es wird nötig sein, dass wir uns weiterentwickeln.“ Und der Boss propagiert gleichzeitig realistische Ziele. „Für den FC St. Pauli wäre auch das Erreichen des Relegationsplatzes in der Bundesliga noch in den nächsten Jahren immer ein Erfolg. Und das ist keine Ambitionslosigkeit. Wir wollen in unserer Liga immer Erster werden.“ Die wirtschaftlichen Voraussetzungen dafür werden im zweiten Bundesliga-Jahr bessere sein als im Jahr eins nach dem Aufstieg.