Agiert der FC Augsburg zu destruktiv und zu mutlos? Trainer Jess Thorup lässt das nicht stehen, kontert mit Verweis auf die jüngste Punktausbeute und dem Streben nach dem nächsten Qualitätsschritt.
FCA-Trainer verteidigt seinen Spielstil
Keine Zeit für Enttäuschung, lautete die Botschaft von Jess Thorup nach dem Pokal-Aus beim VfB Stuttgart (0:1). „Es gibt im Pokal leider keine zweite Chance. Wir befinden uns in einer englischen Woche und müssen nach vorne schauen“, legte Augsburgs Trainer auf das dritte Auswärtsspiel in einer Woche, dieses Mal beim FSV Mainz 05.
Der Gegner hat seine jüngsten fünf Heimspiele gewonnen, unter anderem gegen den FC Bayern und den BVB. „Wir wissen, dass wir unsere Leistung auf dem höchstmöglichen Niveau bringen müssen“, sagte Thorup, der zudem das Hinspiel noch im Kopf hat. Beim 2:3 damals war der FCA die bessere Mannschaft, litt unter Fehlentscheidungen verlor zudem Stürmer Samuel Essende durch einen Platzverweis.
Selbstvertrauen gibt Augsburg die Bilanz von zehn von zwölf möglichen Punkten aus den vergangenen vier Bundesligaspielen. Verzichten muss Thorup auf die verletzten Mergim Berisha und Robert Gumny, die mit Muskelverletzungen mehrere Wochen ausfallen. Den gelbgesperrten Dimitrios Giannoulis könnte der wieder fitte Mads Pedersen ersetzen.
Beim Thema Mut
Aktuell tut sich Thorups Team schwer, Chancen herauszuspielen und Tore zu erzielen. „Der letzte Tick Qualität und Kreativität fehlt“, gab der Trainer zu. Mert Kömür könnte dafür sorgen. Das 19-jährige Talent überzeugte zuletzt als Joker, traf zum 1:1 auf St. Pauli und hatte in Stuttgart die beiden einzigen Abschlüsse des FCA. „Er nimmt eine sehr gute Entwicklung“, lobte Thorup, ließ aber offen, wann Kömürs Chance in der Startelf kommen könnte.
Nicht stehen lässt Thorup die Kritik an einer zu defensiven, zu mutlosen Spielweise. „Was andere Leute sagen, kümmert mich nicht, „für einen Trainer geht es um Kontinuität und Stabilität. Mit Blick auf die Punktausbeute 2025 hat es Recht, in Sachen Pokal-Aus nicht, wo das letzte Aufbäumen fehlte. Und die anderen Leute sind zumindest zum Teil Menschen innerhalb des FCA, die am Ende auch in der Trainerfrage entscheiden… Es sollte Thorup also schon kümmern.
Und der Mut? „Das Ziel ist immer ein Sieg, auch in Mainz. Wir stehen nur fünf Punkte hinter ihnen, können den Anschluss herstellen.“ Die Partie bietet tatsächlich die große Chance, sich endgültig unten abzusetzen. Sollte es gelingen, interessieren die Mittel dazu – vorerst – tatsächlich kaum jemanden.