Holstein Kiel musste durch das 1:2 im Abstiegsduell gegen den FC St. Pauli einen bitteren Rückschlag hinnehmen. Vor allem die Art und Weise der Gegentore machte den Störchen nach dem Spiel zu schaffen.
Keeper Dähne gesteht Fehler ein
Viel bitterer hätte es für die KSV Holstein nicht laufen können: Erst greift Thomas Dähne beim St.-Pauli-Ausgleich am Ball vorbei und kurz vor Schluss fällt dann auch noch das 1:2 durch ein Eigentor, bei dem der Ball nur wenige Zentimeter hinter der Linie war. Der Abstiegskampf ist für die Störche noch nicht verloren, aber das Unterfangen wird immer schwieriger.
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Dähne hätte gerne eine Freistoß gehabt, gesteht aber seinen Fehler ein
Die Enttäuschung war den Kieler Akteuren nach der Partie wenig überraschend anzumerken: „Es ist ein brutaler Schlag heute. Wir hatten uns extrem viel vorgenommen, um die nötigen Punkte zu holen und Boden gutzumachen auf St. Pauli. Jetzt stehen wir ohne irgendwas da. Es ist richtig bescheiden“, sagte Pechvogel Dähne in der Mixed-Zone. Der Torhüter hatte zunächst am Sky-Mikrofon dafür plädiert, dass die Aktion von Oladapo Afolayan vor dem Ausgleich der Hamburger ein Foul gewesen sei, doch ein paar Minuten später wählte er dann etwas zurückhaltendere Worte: „Das muss ich besser lösen. Nichtsdestotrotz bin ich der Meinung, dass es auch schon Schiedsrichter gegeben hat, die das Ding abpfeifen.“
Benjamin Brand hatte beim Luftzweikampf zwischen Afolayan und Dähne nicht auf Freistoß für den Kieler Keeper entschieden, weil der Angreifer von St. Pauli lediglich hochgesprungen war. Ein Foul war in der Szene nicht zu erkennen. Dähne griff aber durch Afolayans Behinderung am Ball vorbei und Danel Sinani traf zum 1:1.
Dähne gab offen zu, dass das Tor unabhängig von der Schiedsrichterentscheidung auf seine Kappe ging: „Das 1:1 war ein individueller Fehler von mir.“ Kiel hätte aber genug Zeit gehabt, um das Spiel noch in die richtigen Bahnen zu lenken. Es fehlte den Störchen aber die offensive Durchschlagskraft. „Wir müssen schauen, dass wir uns Chancen kreieren und die Chancen nutzen“, sagte der Torwart.
„Fußball ist das Schönste, aber manchmal auch das Brutalste auf der Welt.“ (Thomas Dähne)
Es wirkte in der zweiten Halbzeit phasenweise so, als wären die Kieler mit dem 1:1 zufrieden und wollten nicht das Risiko eingehen, noch zu verlieren. Das rächte sich in der Nachspielzeit und auch der Treffer zum 1:2 war wieder maximal unglücklich für Kiel: Erst parierte Dähne noch gegen Noah Weißhaupt, aber dann beförderte Max Geschwill den Ball ins eigene Tor. Die Art und Weise, wie die Gegentore fielen, war für den Torhüter besonders ärgerlich: „Am Ende machen diese zwei Kack-Tore den Unterschied, dass wir null Punkte haben und sie drei. Fußball ist das Schönste, aber manchmal auch das Brutalste auf der Welt.“
Tolkin mit Durchhalteparolen
Da stimmte ihm auch sein Mitspieler John Tolkin zu: „Heute ist es besonders hart. Es ist extrem frustrierend. Sport ist manchmal grausam.“ Der US-Amerikaner hatte nach dem Spiel das Gefühl, dass die KSV aktuell vom Pech verfolgt wird: „Es fühlt sich an, als wäre das Glück seit einer Weile nicht mehr auf unserer Seite gewesen.“ Die Niederlage sei an diesem Tag „schwierig, runterzuschlucken“ und es werde eine „harte Nacht“.
Tolkin hatte aber auch noch ein paar Durchhalteparolen für alle, die es mit den Störchen halten, parat: „Es kommen noch fünf Spiele, es gibt noch 15 Punkte zu holen. Wir können unsere Köpfe nicht hängenlassen. Wir müssen weiterkämpfen.“ Natürlich sei es gerade hart, aber: „Die größte Belohnung ist, wenn es hart ist und du es trotzdem überstehst.“