Beim 3:0-Sieg beim FC St. Pauli bringt Bazoumana Touré die TSG mit seinem Debüttreffer auf die Siegerstraße. Womöglich ein Schlüsselmoment für das hochveranlagte Talent.
Hoffenheims Talent trifft erstmalig
Kurz davor hatte er schon häufiger gestanden. Doch immer wieder verhinderten Kleinigkeiten das längst fällige erste Tor von Bazoumana Touré für Hoffenheim. Doch am Sonntag war der 19-Jährige endgültig angekommen in der Bundesliga und auf seiner Tor-Tour, die sich zumindest zu einer kleinen Tortur ausgeweitet hatte.
Knotenlöser im 21. Pflichtspiel
Gemäß seiner größten Stärke ging alles enorm schnell. Wie so oft hatte der spurtstarke Sprinter auf dem linken Flügel den Turbo gezündet und Andrej Kramaric zum idealen Zeitpunkt einen perfekten Schnittstellenpass hinter die letzte gegnerische Linie gespielt. Auch der Rest war eine punkt- und zentimetergenaue Perfektionsarbeit. Außer Touré hätte diesen Ball auf dem Spielfeld wohl kein anderer Spieler vor den vergeblich heraneilenden Gegnern erreicht, mit der Pike kickte Touré den Ball am verdutzten Hamburger Torhüter Nikola Vasilj vorbei exakt an den rechten Innenpfosten und ins Tor. Da passte wirklich alles.
- Die Sprint-Statistik am 7. Bundesliga-Spieltag
Acht Treffer in 23 Partien für Hammarby
Touré konnte es wohl selbst kaum glauben und feierte sein erstes Tor für die TSG entsprechend euphorisch. Im 21. Pflichtspiel (20 BL/1 Pokal) war der Bann gebrochen und der Knoten gelöst, zukünftig hoffen sie alle im Kraichgau, dass der junge Mann von der Elfenbeinküste nun regelmäßiger sein enormes Potenzial auch in Tore ummünzt.
Auf seiner ersten Station in Europa hatte Touré beim schwedischen Erstligisten Hammarby immerhin acht Treffer verbucht in seinen 23 Einsätzen, ehe er im vergangenen Februar, einen Monat vor seinem 19. Geburtstag, für bereits stattliche knapp zehn Millionen Euro nach Hoffenheim gewechselt war. Nicht nur die TSG, sondern auch zahlreiche englische Klubs hatten das Talent erkannt, ebenfalls im Visier und den Marktpreis nach oben getrieben. Doch Touré unterschrieb in Hoffenheim bis 2029.
Gelungenes Debüt für die Elfenbeinküste
Schon früh zeichnete sich ab, dass diese Investition sich auszahlen würde, längst hat sich Tourè im Profiteam fest etabliert und einen Stammplatz erobert. Zudem hat sich der Sprinter als einer der schnellsten und spurtfreudigsten Akteure in der Bundesliga einen Namen gemacht. Wenn Touré Raum hat und antritt, kann keiner folgen. Zuweilen aber kann er selbst seinen enormen Speed kaum kontrollieren und mit einer zielführenden Ballführung kombinieren.
Das wird der nächste Schritt in der Entwicklung dieses Frühstarters sein, der zuletzt auch in der A-Nationalmannschaft der Ivorer debütierte und beim 7:0 gegen die Seychellen auch gleich einen Assist beisteuerte. Wenn Tourè es schafft, seine Geschwindigkeit und Geschmeidigkeit noch häufiger mit der nötigen Ballbehandlung zu bändigen, wird er auch häufiger selbst in Abschlusssituationen kommen und seine Trefferquote erhöhen. Und seinen Marktwert …

