Er ist einer von sechs Akteuren, die sich für seine Idealposition bewerben. Dennoch hat Martin Terrier nach neunmonatiger Verletzungspause Chancen, ins Leverkusener Aufgebot für die Partie am Samstag in Mainz zu rücken. Aus anderen Gründen.
Franzose nach Achillessehnenriss fit
Eigentlich müsste sich Martin Terrier erst einmal ganz hinten anstellen. Nach seinem Achilessehneneriss im Januar und anschließender Operation hat sich der Franzose nach mehreren Wochen im Mannschaftstraining zwar wieder zurückgemeldet in den Kreis der Kandidaten für einen Platz im Spieltagsaufgebot von Bayer 04. Doch aufgrund der hohen Zahl an Konkurrenten, die es auf den beiden Zehnerpositionen im System von Trainer Kasper Hjulmand gibt, stehen seine Chancen auf eine Berufung auf den ersten Blick ungünstig.
Schließlich bewerben sich mit 35-Millionen-Euro-Einkauf Malik Tillman, dem für 32 Millionen Euro von der AS Monaco geholten Eliesse Ben Seghir, ManCity-Leihgabe Claudio Echeverri, Ibrahim Maza, der für zwölf Millionen Euro von Hertha BSC kam, Routinier Jonas Hofmann und dem vom neuen Trainer bei Ballbesitz fest auf die halblinke Zehnerposition beorderten Alejandro Grimaldo gleich sechs andere Profis um diese beiden Plätze.
Auf seiner Idealposition hat er gleich fünf Konkurrenten
Muss sich Terrier also erst einmal hinten anstellen, was einen Platz im 20-köpfigen Spieltagsaufgebot betrifft? Mitnichten. Öffnet sich dem Rechtsfuß, dem sich auf seiner Idealposition halblinks theoretisch gleich fünf Akteure, außer dem halbrechts besser aufgehobenen Hofmann, in den Weg stellen, doch noch zwei andere Türen.
Zum einen könnte Terrier als Alternative zu Ernest Poku fungieren, der gegen den Ball als halblinker Zehner den Gegner anläuft, bei Leverkusener Ballbesitz aber auf die linke Seite rückt, um dort mit seiner Schnelligkeit für Tiefe zu sorgen. Für diese Pendel-Rolle wäre Terrier, der 2024 als Linksaußen von Stade Rennes kam, durchaus geeignet.
Doch der vielleicht klarste Weg zurück ins Aufgebot könnte Terrier über die Position des Mittelstürmers führen. Auf dieser droht Patrik Schick für die Partie am Samstag in Mainz auszufallen, da er seine Faszienverletzung im Oberschenkel noch nicht komplett bewältigt hat. So würde sich Hjulmand keine gelernte Mittelstürmer-Alternative zu dem als Startelfspieler eingeplanten Christian Kofane (19) bieten.
Doch Terrier, der über einen zumindest ordentlichen Offensiv-Kopfball verfügt, hat diese Position bereits gespielt, kann sie als „falsche Neun“ ausfüllen. In Verbindung mit seiner Vielseitigkeit sind das grundsätzlich viele gute Argumente für Hjulmand, Terrier zu nominieren. Nicht umsonst hatte der frühere Bayer-Trainer Xabi Alonso den 28-Jährigen für seine Fähigkeiten gelobt, sich gut zwischen den Linien zu bewegen, und dessen Spielintelligenz hervorgehoben.
Terrier ist also, was für einen Bankspieler immer einen Pluspunkt darstellt, flexibel einsetzbar, nämlich auf dem linken Flügel, auf den offensiven Halbpositionen sowie im Sturmzentrum. Weshalb sein Comeback im Spieltagsaufgebot schneller kommen könnte als man auf den ersten Blick denken mag.

