Nelson Weiper sollte bei Mainz 05 dazu beitragen, den Verlust von Jonathan Burkardt zu kompensieren. Doch statt mittendrin ist die Sturmhoffnung derzeit nur dabei. Zuletzt wurde er in der 89. Minute eingewechselt.
Ein Bankplatz, der Fragen aufwirft
Was Nelson Weiper durch den Kopf ging, als er vor der Partie gegen Werder Bremen erfuhr, dass er zunächst auf der Bank Platz nehmen muss, ist nicht bekannt. Erinnerte er sich vielleicht daran, dass vor der Vertragsverlängerung in Mainz im Lager von Eintracht Frankfurt der Plan diskutiert wurde, den U-21-Nationalspieler zu kaufen und ihn an Werder auszuleihen?
Kurz vor dem Ende der Transferperiode verlängerte Weiper dann doch seinen Vertrag in Mainz und gleich bis 2029, was sich sicherlich in einer Gehaltsaufbesserung bemerkbar machte. Der nächste Schritt in seiner Karriere lässt jedoch auf sich warten. Gegen Bremen (1:1) kam er kurz vor dem Ende der regulären Spielzeit auf den Platz. Sechs Tage zuvor in Stuttgart (0:2) betrug seine Einsatzzeit knapp vier Minuten. In der Bundesliga stand der 20-Jährige zuletzt am 3. Spieltag Mitte September in der Startelf.
Tor gegen Mostar half nicht weiter
In Mainz ist man mit den Trainingsleistungen des Mittelstürmers unzufrieden. Mit Weipers Berater gab es schon öfter Meinungsverschiedenheiten. Zum Beispiel, als es vor zwei Jahren um die Notwendigkeit einer Meniskusoperation ging. Oder im Zuge der Vertragsverlängerung, als der Spieler sogar vorübergehend suspendiert wurde, weil er mit der Unterschrift zögerte.
Selbst sein Tor zum 1:0-Sieg gegen Zrinjski Mostar brachte das Eigengewächs in der Stürmer-Hierarchie nicht weiter. Nachdem bei Bo Henriksen die Erkenntnis gereift ist, dass Benedict Hollerbach wertvoller sein könnte, wenn er statt im Sturmzentrum um einen Stürmer herum spielt, stellte der Trainer zuletzt Jae-Sung Lee in die Spitze, anstatt auf Weiper zu setzen.
„Er hat alles probiert, es hat nicht 100 Prozent funktioniert.“ (Bo Henriksen)
„Wir haben ein bisschen besser nach vorne gespielt“, resümierte Henriksen nach der Umstellung. Weiper habe mehrmals eine Chance in der Startelf erhalten, „er hat alles probiert, aber es hat nicht zu 100 Prozent funktioniert“. Henriksen ist sich allerdings sicher, dass die Zeit des U-21-Nationalspielers „kommen wird“. Als Trainer müsse er aber auf die Spieler setzen, „die das Beste für die Mannschaft sind“ – Weiper zählt er demnach aktuell nicht dazu.
„Seit seiner Vertragsverlängerung war Nelly in nahezu jedem Spiel auf dem Platz, in vielen auch von Anfang an“, betont Niko Bungert. Die Statistik des Mainzer Spielers mit der Nummer 44 sei „völlig in Ordnung“, findet der Sportdirektor. Henriksen habe sich vor dem Bremen-Spiel einfach „für einen anderen Ansatz entschieden“. Man darf gespannt sein, welchen Ansatz Henriksen am Donnerstag (18.45 Uhr, LIVE! bei kicker) wählt, wenn in der Conference League der Gegner AC Florenz heißt …

