Die Bundesliga blickt der Ankunft eines weiteren Novizen entgegen, wenn am Abend das Relegations-Rückspiel zwischen der SV Elversberg und dem 1. FC Heidenheim steigt. Die Saarländer wären der 59. Klub, der es ins Oberhaus schafft – und könnten für weitere Besonderheiten sorgen.
59. Klub der Bundesliga-Geschichte?
Eine Seltenheit sind Neulinge in der jüngeren Bundesliga-Geschichte wahrlich nicht. Vor zwei Jahren stieg der 1. FC Heidenheim erstmals ins Oberhaus auf, im vergangenen Sommer folgte mit Holstein Kiel der nächste Novize – und nun die SV Elversberg? Die Saarländer sind vor dem Relegations-Rückspiel gegen den 1. FC Heidenheim (20.30 Uhr, LIVE! bei kicker) nur noch einen Schritt davon entfernt, der 59. Klub in der Geschichte der Bundesliga zu werden.
Dabei war die SVE noch vor wenigen Jahren meilenweit vom Oberhaus entfernt, spielte in der Saison 2021/22 in der Regionalliga. Es folgte der Aufstieg in die 3. Liga und im Jahr darauf umgehend der Durchmarsch in Liga zwei, die der saarländische Klub nun bereits nach zwei Jahren wieder verlassen könnte.
Seit der Einführung der 3. Liga zur Saison 2008/09 gelang es erst drei Teams, von der Regionalliga in die Bundesliga zu kommen: Kiel stieg 2013 in die 3. Liga auf, 2017 in die 2. Bundesliga und schließlich im Vorjahr in die Bundesliga. Leipzig stieg ebenfalls 2013 in die 3. Liga auf, ein Jahr später in die 2. Bundesliga, 2016 dann in die Bundesliga. Heidenheim spielte 2007/08 sogar noch in der Oberliga, qualifizierte sich dann für die Regionalliga Süd und stieg 2009 in die 3. Liga auf. 2014 erfolgte der Aufstieg in die 2. Liga, 2023 der Aufstieg in die Bundesliga.
Und auch für das Saarland hat Bundesliga-Fußball Seltenheitscharakter. Nach dem FC Homburg, Borussia Neunkirchen und dem 1. FC Saarbrücken wäre die SVE erst das vierte Team aus dem Bundesland, das im Oberhaus spielt. Der FCS, der am Dienstag seinerseits in der Zweitliga-Relegation gegen Braunschweig um den Aufstieg kämpft, war in der Saison 1992/93 abgestiegen, seither spielte kein saarländischer Klub mehr in der Bundesliga.
Die kleinste Stadt im Bundesliga-Kosmos
Ein Alleinstellungsmerkmal winkt den Elversbergern auch. Beziehungsweise: der Gemeinde Spiesen-Elversberg. Denn mit 13.089 Einwohnern (Stand 31.12.2023) wäre sie die kleinste Stadt, die einen Teilnehmer an der Bundesliga stellt. Mit 26.488 Einwohnern hat der Münchner Vorort Unterhaching aktuell den Rekord vor Hoffenheim beziehungsweise Sinsheim mit 37.283 Einwohnern inne, dahinter folgen vor Elversbergs Relegationsgegner Heidenheim (50.471) in Homburg (43.360) und Neunkirchen (47.546) zwei weitere Standorte aus dem Saarland.
Um sich den Traum von der Bundesliga zu erfüllen, muss die SVE nun ihr Spiel gegen den FCH gewinnen. Kein leichtes Unterfangen, setzte sich in den vorigen zwölf Ausgaben der Relegation doch nur einmal der Zweitligist durch. 2018/19 war es Union Berlin, das in zwei Duellen mit dem VfB Stuttgart den Aufstieg meisterte – ohne dabei gegen die Schwaben zu gewinnen. Auf ein 2:2 beim VfB folgte ein 0:0 an der Alten Försterei, der Aufstieg gelang damals dank der mittlerweile abgeschafften Auswärtstorregel.