Kein anderes Gründungsmitglied der Bundesliga blieb so lange im Oberhaus wie der Hamburger SV, die Rückkehr in alte Gefilde gelingt dem HSV jedoch seit einigen Jahren nicht. Wann spielte der HSV zuletzt im Oberhaus?
Vom Bundesliga- zum Zweitliga-Dino
In der Saison 2009/10 konnte der HSV letztmals europäische Luft schnuppern, doch im Europa-League-Halbfinale war zum zweiten Mal in Folge – in der Vorsaison gegen Werder Bremen, dann gegen den FC Fulham – Endstation. Seit dem letzten Auftritt auf europäischer Bühne wurden in der Bundesliga die Endplatzierungen zunehmend schlechter. Nur dreimal standen die Rothosen in den 2010er Jahren am Saisonende in der oberen Tabellenhälfte, bis sie schließlich den Gang in die zweite Liga antreten mussten.
Zweimal über die Relegation gerettet
In der Saison 2011/12 hatte der HSV erstmals in dieser Phase Abstiegssorgen, doch am 33. Spieltag rettete Thorsten Fink – der dritte Trainer in dieser Saison – die Hamburger mit einem 0:0 gegen Mainz und führte sie in der folgenden Spielzeit auf Platz sieben. Der Start in die Saison 2013/14 misslang, Fink musste gehen, ihm folgten erneut Interimstrainer Rodolfo Esteban Cardoso und dann Bert van Marwijk – ohne Erfolg. Erst Mirko Slomka schaffte in der Relegation gegen Fürth den Klassenerhalt.
Ein Jahr später musste der HSV erneut in die Relegation und erneut gab es einige Wechsel auf der Trainerbank. Mit Bruno Labbadia glückte gegen den KSC der Klassenerhalt, da Marcelo Diaz per direkten Freistoß dem HSV im Rückspiel die Verlängerung ermöglichte, in der Nicolai Müller entscheidend zum 2:1 traf. Unter Labbadia gelang eine ruhigere Folgesaison, die auf Platz zehn endete. In der Spielzeit 2016/17 war es am letzten Tag ein später Treffer von Luca Waldschmidt gegen Wolfsburg, der den HSV von Rang 16 auf 14 hob und den VfL in die Relegation schickte.
Wann stieg der HSV aus der Bundesliga ab?
Doch ein weiteres Mal konnte der HSV dem Abstieg nicht von der Schippe springen, obwohl die Hansestädter selbst alles dafür taten: Am letzten Spieltag der Saison 2017/2018 siegte der von Christian Titz trainierte HSV mit 2:1 gegen Gladbach. Da jedoch auch Wolfsburg unter Trainer Bruno Labbadia gewann, sicherte sich der VfL den Relegationsplatz. Der HSV beendete die Saison auf Platz 17 und stieg erstmals in seiner Vereinsgeschichte in die 2. Bundesliga ab.
Seit wann spielt der HSV in der 2. Bundesliga?
So spielt der HSV seit der Saison 2018/19 in der 2. Bundesliga, und ist seit dieser Saison der Verein, der aktuell am längsten ununterbrochen in der 2. Liga spielt. Nicht zuletzt, weil in der Zwischenzeit mit Greuther Fürth, dem 1. FC Heidenheim, St. Pauli und Holstein Kiel Stammgäste aus dem Unterhaus den Aufstieg schafften.
Dabei waren die Hamburger selbst stets nah am Aufstieg. Keine Zweitliga-Saison schloss der HSV schlechter als Platz vier ab, doch weder Hannes Wolf, Dieter Hecking, Daniel Thioune, Horst Hrubesch noch Tim Walter oder Steffen Baumgart sollte es gelingen, den ehemaligen Bundesliga-Dino in die erste Liga zu führen.
Zweimal als Zweitligist in der Relegation
Walter kam dem am nächsten, zweimal erreichte er Platz drei. In der Saison 2021/22 gewann der HSV das Relegationshinspiel bei Hertha BSC mit 1:0, doch das Rückspiel entschieden die Hauptstädter mit 2:0 für sich. Eine Saison darauf wurde beim Auswärtssieg in Sandhausen der Aufstieg bereits von den Fans auf dem Platz bejubelt, doch schnell machte sich Ernüchterung breit, denn Heidenheim drehte in Regensburg die Partie und stieg selbst erstmals in die Bundesliga auf. Der HSV musste erneut in die Relegation, in der der VfB Stuttgart den Hanseaten den Klassenunterschied aufzeigte.
Mitte der sechsten Zweiliga-Saison trennten sich dann die Wege von Walter und dem HSV – Baumgart übernahm, doch am Ende gab es nur einen weiteren vierten Platz. Nun in Anlauf Nummer sieben befindet sich der HSV wieder einmal im Aufstiegsrennen. Mit mittlerweile Merlin Polzin stehen die Rothosen nach dem 30. Spieltag der Saison 2024/25 auf Platz zwei mit vier Punkten Vorsprung auf den Relegationplatz.