Xabi Alonsos weiße Weste, Double-Form, drei Titel-Chancen: Rolfes schiebt den Druck zu Bayern

Vor dem Gipfeltreffen zeigt sich Simon Rolfes trotz acht Punkten Rückstand selbstbewusst. Dabei verweist der Manager auch auf ein Alleinstellungsmerkmal gegenüber den Bayern. Diese könnte in der Liga für Bayer 04 mental zum Vorteil werden.

Leverkusens Geschäftsführer strahlt vorm Gipfel Zuversicht aus

Simon Rolfes strahlt Selbstvertrauen aus, als er in der Bayer-04-Lounge vor die Journalisten tritt. Der Leverkusener Geschäftsführer gibt sich entspannt. Er komme gerade vom Mittagessen, sagt der 43-Jährige, bevor die Fragen auf ihn einprasseln sollen. Was es denn gab? „Das ist geheim…“, antwortet Rolfes mit einem Augenzwinkern und erntet die Lacher der Anwesenden. Das Signal nach außen ist klar: Wir sind bereit für den Gipfel.

Das gilt auch physisch für die Mannschaft, die Xabi Alonso nach dem 3:2-Sieg nach Verlängerung gegen Köln beim 0:0 in Wolfsburg auf acht Positionen verändert hatte. Am Samstag wird der Spanier wieder seine Top-Elf aufbieten, die unter der Woche durchatmen konnte. „Gerade nach den letzten Wochen tut das gut, keine englische Woche zu haben.  Es war für viele Mannschaften, die international gespielt haben, ein intensiver Auftakt des Jahres. Das merkt man schon ein bisschen“, sagt Rolfes, „deshalb ist es eine gute Woche, um ein bisschen Kraft zu tanken.“

Bayerns Celtic-Spiel sieht Rolfes beim Gipfel nicht als Vorteil

Dass die Münchner am Mittwoch bei Celtic Glasgow in den Play-offs zum Achtelfinale der Champions League ran mussten, das Bayer 04 direkt erreicht hat, sieht der Ex-Profi allerdings im Spitzenspiel nicht als entscheidenden Nachteil für den Rekordmeister. „Das gab es ja schon häufiger, dass man dann gedacht hat, die sind ausgeruht, die anderen nicht. Auf lange Sicht für die nächsten Monate hilft es natürlich schon, wenn man zwei Spiele weniger hat. Da ist das ein Vorteil. Aber Richtung Wochenende auf diesen einen Moment bezogen macht das keinen Unterschied.“

Die Differenz in der Tabelle ist hingegen im Moment sehr deutlich. Acht Punkte beträgt der Rückstand des Titelverteidigers auf den FC Bayern. Doch diesen Blick verweigern sie vor dem Gipfeltreffen in Leverkusen. „Nein, die Tabelle schauen wir uns nicht an“, behauptet Rolfes, der lieber die Formkurve seiner Mannschaft betrachtet. „Das Entscheidende ist ja, wie wir in den letzten Wochen und Monaten aufgetreten sind“, sagt er. Daraus ziehe man das Selbstvertrauen, aus dem Wissen um die eigene Stärke.

Um diese zu unterstreichen, bemüht der Manager aber dann doch die unwiderlegbare Statistik. „Wir haben von den letzten 13 nationalen Spielen elf gewonnen, zwei unentschieden gespielt. Das ist eine Bilanz, die wir ausbauen wollen und natürlich mit diesem Selbstvertrauen auch in den nächsten Wochen reingehen wollen“, sagt Rolfes, „und dann wird man sehen, wie die Konstellation ist.“ Gerade in der Tabelle.

Bayer mit Ambitionen, aber ohne Druck

Doch obwohl Bayer aufgrund dieser am Samstag unter Zugzwang steht, möchte Rolfes von erhöhtem Druck für den Double-Gewinner nichts wissen. Vielmehr schiebt er diesen zwischen den Zeilen den Bayern zu, die nur noch in der Liga eine nationale Titelchance besitzen.

Er spüre keinen größeren Druck, sagt Rolfes, „dass wir ambitioniert sind, keine Frage, und versuchen wollen, auch unsere Tabellensituation in der Bundesliga zu verbessern. Trotzdem sind wir die einzige deutsche Mannschaft, die in drei Wettbewerben weiter aktiv ist und gute Chancen hat. Wir spielen eine Top-Saison und wollen natürlich versuchen, dass sich unsere Situation in den Wettbewerben, angefangen mit Samstag, noch weiter verbessert.“

Verliert Bayern, könnte die Angst vor einer titellosen Saison hochkriechen

Die Botschaft ist klar: Schlägt Bayer 04 die Münchner, könnte in den Köpfen der Bayern die Angst vor den nächsten titellosen Saison hochkriechen. Der Werksklub hingegen hat als Halbfinalist im DFB-Pokal, anders als der Tabellenführer, noch eine sehr große Chance auf Silberware in der Hinterhand.

Wozu natürlich auch noch der Faktor Xabi Alonso beiträgt, der  als Trainer noch keines seiner fünf Duelle (vier in der Liga, eines im DFB-Pokal-Achtelfinale) gegen seinen Ex-Klub verloren hat. Die Antwort auf die Frage, warum dies dem Spanier so gut gelinge, nutzt Rolfes um dessen Stärke, aber auch die der Mannschaft nochmal zu unterstreichen.

„Die Mannschaft und Xabi – das ist einfach ein sehr guter Mix. Das werden wir auch am Samstag sehen.“ (Simon Rolfes)

„Wir haben in den letzten eineinhalb Jahren selten verloren“, sagt Rolfes mit dem Blick darauf, dass Bayer in den vergangenen 21 Monaten national nur eine einzige Niederlage (2:3 gegen Leipzig) hinnehmen musste, „von daher zeigt das die grundsätzliche Qualität von Xabi, von der Mannschaft und dass wir auch auf Top-Niveau gegen Top-Gegner absolut konkurrenzfähig sind. Dazu gehört natürlich Xabi, mit seiner Qualität, die Mannschaft einzustellen, aber auch die Spieler. Das ist einfach ein sehr guter Mix, ein sehr gutes Zusammenwirken – und das werden wir auch am Samstag sehen.“

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Dann möchte Bayer das Tabellenbild, auf das man ja nicht blickt, zumindest etwas korrigieren und damit der Leistungskurve anpassen, die Rolfes wieder auf Double-Sieger-Niveau sieht. „Wenn man einerseits die Phase bis Mitte November und andererseits die letzten 13 nationalen Spiele nimmt, elf Siege, zwei Unentschieden“, urteilt der Manager, „dann hat das auch wieder den Schnitt und die Qualität von der letzten Saison.“

„Wir haben die Schärfe aus der Double-Saison wiedergefunden.“ (Simon Rolfes)

Dass diese in der ersten Phase der laufenden Spielzeit fehlte, hat Rolfes inzwischen als menschlich abgehakt. „Das musste man vielleicht auch akzeptieren, auch wenn es uns sehr genervt hat, dass eine Mannschaft nach so einer Saison, nach Copa America und Europameisterschaft ein bisschen braucht, um wieder reinzukommen und diese Schärfe wieder zu bekommen“, erklärt er, „aber die haben wir wiedergefunden.“ Und damit grundsätzlich alle Mittel, um den Titelkampf noch einmal spannend zu machen.

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