Baumann: „Das ist das Leben eines Torwarts“ 

 

Hoffenheims Nummer 1 spricht über seinen Patzer in Braga und bewertet die ersten beiden Spiele unter dem neuen Coach Christian Ilzer.

Hoffenheims Nationalkeeper über das Auf und Ab der TSG

Dieses Mal ging es hinten und schnell auch nach hinten los. Nicht mal zwei Minuten waren gespielt im Felsenstadion zu Braga, als Oliver Baumann ein kapitaler Fehlpass unterlief, den Bragas Stürmer Bruma dankend annahm und trocken zur frühen Führung im langen Eck versenkte. „Das ist das Leben eines Torwarts“, sinnierte Baumann hinterher selbstkritisch, „wenn du einen Fehlpass im eigenen Strafraum spielst, wird es halt eng. Und so war es. Es war deshalb bitter, weil es uns die Power genommen hat. Kurz darauf kriegen wir das zweite und es steht nach zehn Minuten 0:2.“

Baumann ordnet ein

Womöglich waren seine Vorderleute auch deshalb so irritiert und verunsichert, weil sie solche Patzer ihres Kapitäns eigentlich nicht kennen und der Nationalkeeper sogar mit beiden Füßen auch in kritischen Situationen einen seriösen Ausweg findet. Jedenfalls ließ die verkorkste Startphase hinlänglich bekannte Hoffenheimer Schwankungen wieder aufleben und bot das krasse Gegenteil des Volldampfstarts zuvor gegen Leipzig dar, die in einer auch von Rückschlägen nicht aufzuhaltende Glanzleistung gemündet war. „Ich tue mich  schwer, das Leipzig-Spiel in den Himmel zu heben und das in Braga komplett in den Boden zu reden, das ist nicht meine Art“, betont Baumann, „es nordet uns ein bisschen, daraus müssen wir lernen.“

Ist die frisch entfachte Euphorie unter Ilzer damit schon wieder verpufft? Baumann überlegt lange, ehe er dieses antwortet: „Das ordnet uns in beide Richtungen ein. Das Ziel ist, diese Ausschläge nach oben zu bekommen und die nach unten zu vermeiden oder eben zu verringern, dazu müssen wir die Stabilität auf den Platz bringen, die sich der Trainer wünscht“, hofft der 34-Jährige, der in den zurückliegenden Jahren noch der stabilste und konstanteste Hoffenheimer war, „es zeigt aber auch, dass wir Menschen und nicht immer gleich sind.“

Hilft die Video-Analyse?

Allerdings benötigt die TSG dringend wieder mehr Zuverlässigkeit, will sie sich endlich aus dem Tabellenkeller in der Liga absetzen. Dazu muss sie am Sonntag bei den aktuell vier Zähler besseren Mainzern unbedingt punkten. „Da brauchst du mindestens die gleiche Power wie gegen Leipzig, um dagegenzuhalten, und am besten kommen wir diesmal besser ins Spiel“, so Baumann, „interessant wird, im Video zu sehen, warum wir aus dem Druck, den wir auch in Braga ausgeübt haben, nicht so zu den Abschlüssen gekommen sind wie zuvor gegen Leipzig.“ Dieses 4:3 darf in vielerlei Hinsicht als Blaupause herhalten für die in dieser Spielzeit auswärts noch sieglosen Kraichgauer.

 

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