Hoffenheims Vorsitzender Albrecht tritt überraschend zurück

Eine gute Woche nach dem Aus für die Geschäftsführer Frank Briel und Markus Schütz verliert die TSG Hoffenheim den nächsten gewichtigen Funktionär.

Gesundheitliche Gründe

Hoffenheims Vereinsvorsitzender und Mitgesellschafter Jörg Abrecht ist am Donnerstag überraschend mit sofortiger Wirkung von seinen Ämtern zurückgetreten. Aus gesundheitlichen Gründen, wie der Klub in seiner Pressemeldung bekanntgab. Wie bereits berichtet, ist der 57- Jährige unheilbar an ALS erkrankt. Wegen des bislang eher schleichenden Verlaufes hielt sich im Kraichgau die Hoffnung, der frühere Sinsheimer Oberbürgermeister könne zumindest noch bis zum Saisonende weitermachen. Nun verkündete Albrecht aus dem Urlaub in Spanien diesen Schritt.

„Ich bedaure, dass ich das Amt, das ich mit viel Herzblut und Engagement angenommen und wahrgenommen habe, heute aufgeben muss“, erklärt Albrecht, der im September 2024 zum Vorsitzenden gewählt worden war, „in den letzten Wochen bin ich jedoch nicht zuletzt aufgrund der immensen Belastungen an meine gesundheitlichen Grenzen gestoßen. Daher ist dieser Schritt folgerichtig und geboten, auch wenn er mir außerordentlich schwerfällt.“

Henssler und Engelhardt übernehmen

Nicht zuletzt die Verwerfungen im Klub rund um den Machtkampf zwischen Vereinspatron Dietmar Hopp und dessen Intimus Roger Wittmann einerseits und die zuletzt geschassten Geschäftsführer haben Albrecht offensichtlich zugesetzt. Erst am Mittwoch hatte der kicker auch in diesem Zusammenhang auch über eine unvorhergesehene und wohl auch belastende Begegnung Albrechts mit seinem Beleidiger Wittmann berichtet.

Nun wurde dem Mitgesellschafter alles zu viel. „Ich bin dankbar für das Vertrauen, die Unterstützung und die enge Zusammenarbeit mit vielen engagierten Menschen“, betont Albrecht, „ich werde dem Verein selbstverständlich verbunden bleiben und wünsche allen Verantwortlichen viel Erfolg im Bestreben, den Klub wieder in eine ruhigere Zukunft zu führen.“

Neuwahlen in einigen Wochen

Die Lage wird allerdings durch diese Personalie keinesfalls beruhigt. Schließlich steht nach wie vor eine Anfrage von Red Bull Salzburg im Raum, die Österreicher wollen Sport-Geschäftsführer Andreas Schicker abwerben. Der wiederum bekam nach dem Aus für Briel und Schütz in Albrecht noch Rückendeckung im Bestreben, den Einfluss des Spielerberaters Wittmann auf seine Arbeit einzuschränken und dessen Einfluss abzuschirmen. Nun bricht auch Albrecht weg.

Rein formell sieht die Satzung des e. V. vor, dass Albrechts Rolle und Aufgaben übergangsweise gemeinsam vom bisherigen zweiten Vorsitzenden des Vereins, Christoph Henssler, und dem bisherigen dritten Vorsitzenden, Frank Engelhardt, übernommen werden. Voraussichtlich in wenigen Wochen soll im Rahmen einer außerordentlichen Mitgliederversammlung ein neuer Vorstand gewählt werden.

Das ist auch deshalb relevant, weil zumindest formal der Vorstand des Vereins die Stimmrechtemehrheit hält, die Hopp vor einiger Zeit freiwillig an den Klub zurückgegeben hatte. Theoretisch kann deshalb keine Personalentscheidung auf Führungsebene ohne die Zustimmung des Klubs als Mitgesellschafter getroffen werden.

Was bedeutet das für Schicker?

So hatte zuletzt auch Albrecht erst verspätet und nach einigen Marathonsitzungen seine Unterschrift unter die Abberufung Briels und Schütz‘ gesetzt. Auch eine vorzeitige Freigabe für den umworbenen Schicker müsste letztendlich auch vom e. V. abgesegnet werden, schließlich steht der 39-Jährige noch langfristig unter Vertrag und müsste von Salzburg teuer abgelöst werden.

„Wir wollen den Verein gemeinsam im Sinne unserer Mitglieder voranbringen und für Stabilität sorgen. Wir sind uns zugleich der Verantwortung bewusst, die mit der Rolle als Mehrheitsgesellschafter der Fußball-Spielbetriebs GmbH einhergeht“, betonen Henssler wie Engelhardt, „ihr gilt es, im Zusammenspiel und Schulterschluss mit der Geschäftsführung um Andreas Schicker und Tim Jost gerecht zu werden.“

Das klingt nach Rückendeckung und Unterstützung für Schicker. Ohnehin gilt der einstige Ultra Henssler als verlängerter Arm der Fanszene, die zuletzt massiv gegen die Einflussnahme von Wittmann protestierte. Wie sich Engelhardt in dieser Frage positioniert, ist offen.

Fakt ist aber auch: Auch wenn sich die TSG Hoffenheim formell wieder in den Kreis der 50+1-Klubs einfand, so hängt der Klub wie das Unternehmen am Tropf von Milliardär Hopp. Der sitzt deswegen im Ernstfall immer am längeren Hebel …

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