Bochums Rucksack: Wenig Überzeugung, kaum Hoffnung 

 

Zehnte Niederlage am zwölften Spieltag, der VfL Bochum klebt am Tabellenende. Nicht zum ersten Mal fehlt auch die Überzeugung vor dem gegnerischen Tor.

In vielen Bereichen die Bilanz eines Absteigers

Es ist fast eine unendliche Geschichte. Zum 28. Mal in Folge blieb der VfL Bochum in der Bundesliga nicht ohne Gegentor. Kommt hinzu, dass sich die Mannschaft beim 0:1 in Augsburg erneut äußerst harmlos auf dem Weg nach vorne präsentierte.

Es gab höchstens ein paar halbe bis dreiviertel Torchancen bei Versuchen aus der Distanz, als der Ball relativ knapp am gegnerischen Tor vorbeiflog. Kaum zu besichtigen aber, dass die Bochumer mal energisch nachrücken und in der gefährlichen Zone auf einen eigenen Treffer drängen.

Immer wieder dasselbe Wort

„In der ersten Hälfte“, gab Stürmer Mittelstürmer Philipp Hofmann zu, „waren wir etwas zu lasch, da hat man nicht die richtige Überzeugung gesehen.“ Deutlich besser aber wurde das auch nach dem Seitenwechsel nicht. „Auch da hat dann oft die letzte Überzeugung gefehlt. Wir hatten zwar ganz gute Umschaltaktionen, aber dann müssen wir alle in die Box, um Augsburg mal so richtig in Bedrängnis zu bringen.“

Ein bisschen mehr Initiative entwickelte der VfL erst in der Schlussphase, als mit den Einwechslungen von Bernardo und Gerrit Holtmann etwas mehr Zug nach vorne entstand. Insgesamt aber wurde immer wieder die „fehlende Überzeugung“ genannt. Logisch, bei einer arg zerzausten Mannschaft, die nun schon seit Wochen das Schlusslicht der Bundesliga ist und weiter auf den ersten Saisonsieg wartet.

Diesmal kam dann auch noch eine unglückliche Aktion von Philipp Hofmann hinzu, und der alte Spruch behält weiter Gültigkeit, das Stürmer sich tunlichst nicht im eigenen Strafraum betätigen sollten. Hofmann stocherte nach dem Ball, traf dann aber seinen Gegenspieler Alexis Claude-Maurice. Es gab Elfmeter, den Augsburg zum einzigen Treffer des Tages nutzte.

„Das ist natürlich extrem bitter, es tut mir leid für die Jungs“, sagte Hofmann. „Mein Gegenspieler kam von rechts angelaufen, ich konnte nur reagieren.“

Das Selbstvertrauen insgesamt schwindet immer mehr, es ist zu sehen, dass jeder einzelne Spieler seinen Rucksack mit sich herumträgt, natürlich nicht befreit aufspielt – der Druck steigt auch auf der Zielgeraden des Jahres 2024.

Die ersten anvisierten Punkte bleiben aus

Nach den Spielen gegen Meister Leverkusen und Vizemeister Stuttgart war rundum zu hören, dass nun die Gegner folgen, die sich eher auf Augenhöhe befinden. Augsburg zählte unbedingt dazu, doch auch da gab es für Bochum eben nichts zu erben, es gab die zehnte Niederlage im zwölften Spiel der Saison.

Und nun? Voller Fokus auf die abschließenden Begegnungen, doch auch gegen Bremen, bei Union Berlin und abschließend zwei Tage vor Heiligabend gegen Vorjahres-Aufsteiger Heidenheim geht der VfL in dieser Verfassung eher als Außenseiter ins Rennen.

Zumindest einen kleinen positiven Aspekt fand Dieter Hecking dann doch: „In der letzten halben Stunde waren wir optisch überlegen, auch wenn dann immer noch die Überzeugung gefehlt hat“, führte der Trainer-Routinier an.

Insgesamt sei die Mannschaft „widerstandsfähiger geworden, als wir es in den Wochen zuvor waren“. Klar ist Hecking aber auch: „Wir müssen jetzt schleunigst einen Fuß in diese Saison bekommen.“ Nächste Möglichkeit: Am Samstag an der Castroper Straße gegen Werder Bremen.

 

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