Der Führungstreffer gegen die TSG Hoffenheim war das erste Erfolgserlebnis von Giovanni Reyna für Borussia Dortmund seit rund eineinhalb Jahren. Wird der US-Amerikaner endlich stabiler?
Erstes Tor des Dortmunder Mittelfeldspielers seit Mai 2023
Die kollektiven Erinnerungen an den Mai 2023 sind in Dortmund nicht besonders gut. Damals, vor rund eineinhalb Jahren, verspielte der BVB bekanntlich am letzten Spieltag mit einem Remis gegen Mainz 05 die fast sichere Meisterschaft – ein Tag, der noch lange nachhallte. Ein Spieler aber aus dem schwarz-gelben Kader hatte bis zum vergangenen Wochenende immer noch einen Grund, mit positiven Gedanken zurückzublicken: Giovanni Reyna.
Denn der US-Amerikaner hatte in jenem Mai sein zuvor letztes Pflichtspieltor für die Borussia erzielt, am 32. Spieltag gegen Borussia Mönchengladbach. 581 Tage lagen zwischen den beiden Erfolgserlebnissen gegen Gladbach und nun beim 1:1 gegen die TSG Hoffenheim – eine Ewigkeit für einen Offensivspieler. „Trotzdem ist er drangeblieben“, freute sich Trainer Nuri Sahin über den Umgang des 22-Jährigen mit seinen vielen Rückschlägen. Er nehme ihn derzeit als „sehr, sehr positiv“ wahr: „Er trainiert gut und ich bin froh, dass er getroffen hat.“
Spielzeit in Dortmund ist wertvoll
Dabei war der Saisonstart für Reyna nach einer enttäuschenden Leihe zu Nottingham Forest (9 Liga-Einsätze, davon keiner über 90 Minuten, kein Tor, ein Assist) in der vergangenen Rückrunde ordentlich. Die Leihe auf die Insel habe seinem Spieler „vor Augen geführt, wie wertvoll Borussia Dortmund und die Spielzeit hier bei unserem Verein ist“, mutmaßt Sahin. Als Verkaufskandidat in die Vorbereitung gestartet durfte er beim Liga-Auftakt der Dortmunder gegen Eintracht Frankfurt als Joker ran. 18 Ballkontakte, elf Pässe, sieben Sprints, vier Zweikämpfe und eine Flanke waren sein gelungener Arbeitsnachweis in einer knappen Viertelstunde.
In der Länderspielpause im September allerdings verletzte sich Reyna erneut – nicht zum ersten Mal im Kreise der Nationalmannschaft, nicht zum ersten Mal an einem Muskel. „Ich habe Gio sehr, sehr traurig gesehen, als er zurückgekommen ist“, hatte Sahin damals gesagt, denn der Spieler habe zuletzt „gespürt, dass er jetzt immer näher rankommt, immer besser in Fahrt kommt“. Gleichzeitig hatte der Coach damals schon auf eine erfolgreiche Rückkehr gehofft: „Ich habe ihm gesagt, dass wir entspannt sind, dass wir auf ihn warten.“
Der Körper muss mitspielen
Nun also ist Reyna zurück – und trotz der merklich fehlenden Spielpraxis und Luft für 90 Minuten macht das erneute Comeback Lust auf mehr. Seine Spielfreude, sein Zug zum Tor, seine Kreativität hat der ehemalige BVB-Jugendspieler vor allem in seinen Anfangsjahren immer wieder unter Beweis gestellt. Nun geht es erneut darum, dass der Körper über einen längeren Zeitraum mitspielt, damit nicht wieder fast 600 Tage zwischen zwei Treffern liegen.