Bei der TSG Hoffenheim läuten nach der Niederlage beim FC St. Pauli wieder die Alarmglocken. Auch das schwere Restprogramm bietet wenig Grund zur Hoffnung.
Baumann hadert mit Gegentor
„Ein bisschen Aufwind“ hatte die TSG in den letzten Wochen verspürt, blickte Oliver Baumann am DAZN-Mikrofon zurück. Nach der Niederlage auf St. Pauli ist davon nun vorerst nichts mehr zu spüren, vielmehr wurde die Luft im Abstiegskampf wieder deutlich dünner.
„Wir haben wenig Lösungen gefunden, waren viel am reagieren“, bilanzierte der 34-Jährige nach Schlusspfiff im Millerntor-Stadion. Dadurch, dass sich die Sinsheimer dann zu allem Überfluss auch noch „ein völliges Scheißtor“ fingen, wurde die Aufgabe nochmals bedeutend schwerer, „weil Pauli extrem gut steht.“ Die „brutal guten Abläufe“ der Kiezkicker gefallen dem gegnerischen Torhüter zwar „heute nicht, aber als neutraler Zuschauer richtig gut.“
„… dann hatten wir wahrscheinlich unterschiedliche Ideen“
Genauso wenig dürfte Baumann unterdessen die Entstehung des besagten Gegentreffers gefallen haben, an der der Schlussmann selbst entscheidenden Anteil hatte. Trotz Gegnerdrucks hatte sich der Keeper für das Zuspiel auf Tom Bischof entschieden, dem St. Paulis Philipp Treu zuvorkam und schließlich zum Vorlagengeber avanvierte.
„Für mich ist klar: Wenn er da kommt, können wir rausspielen, und dann hatten wir wahrscheinlich unterschiedliche Ideen“, erläuterte Baumann seinen Gedankengang. „Für meinen Geschmack sind wir da in Überzahl und hätten rausspielen können und ja, das ist scheiße gelaufen.“
Während die Kiezkicker nun bis auf einen Punkt an die TSG herangerückt sind, sei die Wolke über Sinsheim nun wieder „sehr dunkel“. Auch die jüngste DFB-Nominierung dürfte Baumanns Gefühlswelt da so schnell nicht verändern. Zudem steht ohnehin die Frage im Raum, auf welchen Torhüter Bundestrainer Julian Nagelsmann in den beiden Duellen mit Italien setzt. Baumann oder Alexander Nübel? „Müssen Sie ihn (Nagelsmann, Anm. d. Red) fragen“, meinte Ersterer.
Strammes Restprogramm
Während der Schlussmann also beim Nationalteam weilt, gilt es für Christian Ilzer und sein Trainerteam, in der Länderspielpause die richtigen Schlüsse für den Saisonendspurt zu ziehen. Dass die Saison „bis zum Schluss eine schwierige bleiben wird“, habe der Österreicher immer wieder gesagt – „und genau so wird es sein.“
Beim Blick auf das Restprogramm der TSG zweifellos keine steile These. Alle acht verbleibenden Gegner – darunter etwa Leipzig (A), Mainz (H), Dortmund (H) oder die Bayern (H) – stehen in der Tabelle über Hoffenheim. „Wir müssen auch den einen oder anderen Gegner aus der oberen Tabellenhälfte schlagen können“, hat zumindest der Cheftrainer bereits erkannt.