Beim 4:2-Sieg von Borussia Mönchengladbach in Bremen schossen die Gladbacher nicht nur vier Tore, sondern sie schienen auch vier Wechselfenster zu nutzen. In Wirklichkeit zählten drei Wechsel zwischen der 69. und 71. Minute aber zu einem Slot.
Ein Slot dauert drei Minuten
Mit dem Doppelwechsel in der 69. Minute veränderte Gladbachs Trainer Gerardo Seoane erstmals seine Startelf. Tomas Cvancara löste Nathan Ngoumou ab und Luca Netz kam für Lukas Ullrich. Kurz bevor Schiedsrichter Timo Gerach das Spiel fortsetzen wollte, musste Gladbachs Torwart Jonas Omlin von der medizinischen Abteilung an der rechten Leiste behandelt werden. Danach wurde er ausgewechselt, für ihn kam der 18-jährige Pereira Cardoso zu seinem zweiten Bundesliga-Einsatz.
„Das Spiel pausierte also noch“, erklärte Max Brand von der DFB Schiri GmbH, dadurch zählten alle drei Wechsel zu einem Wechselfenster. In welchem Slot ein Team gerade wechselt und wie viele davon für eine Mannschaft noch übrig sind, wird sowohl vom Vierten Offiziellen als auch von den Video-Assistenten überprüft. „Bei mehreren Auswechslungen eines Teams während derselben Spielunterbrechung zählt dies als eine genutzte Auswechselgelegenheit“, heißt es auch in den DFB-Fußballregeln.
Halbzeitpause zählt nicht als Wechselfenster
Im konkreten Fall blieben Gladbach zwei weitere Wechselslots, weshalb Seoane in der 84. Minute Marvin Friedrich für Alassane Plea und in der 89. Minute noch Rocco Reitz für Philipp Sander bringen konnte, ohne die maximal erlaubte Anzahl von drei Wechselfenstern zu überschreiten. Die Halbzeitpause kann übrigens unabhängig davon genutzt werden.
Die Möglichkeit, insgesamt fünf Spieler auszuwechseln, wurde aufgrund der Corona-Pandemie 2020 zunächst vorübergehend eingeführt und mehrmals verlängert. Seit Juli 2022 ist es eine zeitlich unbefristete Regelung. Bei Wettbewerben, die eine Verlängerung vorsehen, kann in dieser ein sechster Wechsel erlaubt sein, wie es zum Beispiel auch bei der EM 2024 und der WM 2022 der Fall war.