Der FC Bayern ist deutscher Meister – und nicht nur für Joshua Kimmich insgesamt auf einem guten Weg.
Die Zukunft beim Meister FC Bayern
Das Wochenende lief für Joshua Kimmich gleich dreimal nicht nach Plan, ganz streng genommen. Eigentlich hätte der Mittelfeldspieler des FC Bayern am liebsten in Leipzig gewonnen und damit die Meisterschaft gefeiert, seine neunte übrigens. Eigentlich wäre Kimmich danach gerne mit der Mannschaft nach Ibiza geflogen.
Und als das beides – aus unterschiedlichen Gründen – nicht klappte, wäre Kimmich eigentlich auch lieber gewesen, dass Leverkusen in Freiburg gewinnt und die Bayern dadurch aus eigener Kraft ganz offiziell am kommenden Spieltag gegen Mönchengladbach Deutscher Meister werden.
Stattdessen ist es nun schon auf der Couch beziehungsweise im Münchner Restaurant „Käfer“ so weit gewesen, wo Kimmich mit Harry Kane, ein paar weiteren Teamkollegen und dem Trainerteam das Leverkusen-Spiel geschaut hatte, ehe am späteren Abend fast alle Bayern-Spieler dazustießen. Mit Champagner und Zigarren wurde gefeiert – und ungefähr ein Dutzend Mal „Queens“ Klassiker „We are the Champions“ gegrölt. Für „Loser“ bleibt da bekanntlich keine Zeit.
Ob die Tatsache, es jetzt nicht selbst vollbracht zu haben, die Freude am verdienten Meistertitel trübt, sei dahingestellt und jedem einzelnen Profi überlassen, wenngleich der Großteil der Spieler und Verantwortlichen in Leipzig behauptet hatte, dass es ihnen eigentlich egal wäre, wie sie denn nun höchst offiziell wieder auf den deutschen Thron zurückkehren. Hauptsache, die Bundesliga ist wieder in Bayern-Hand.
Vielleicht hat es ja auch was Gutes, dass die Meisterfrage endgültig geklärt ist, damit die Bayern dann am kommenden Samstag erst sich selbst und am Ende des Abends Thomas Müller in dessen letztem Heimspiel feiern können.
Jener Müller, der noch nicht so richtig weiß, wie seine Schilddrüse dann reagieren und die Gefühlswelt aussehen wird, hatte unter der Woche zumindest ein interessantes Zitat fallen lassen und gemeint, dass es beim FC Bayern erstmals seit Pep Guardiolas Zeit wieder auf allen Ebenen „Klick gemacht hat“. „Dieses komplett harmonische Bild, das wir diese Saison wieder gesehen haben, diese Einheit zwischen Trainer, Mannschaft und Verein – das war nie so richtig da.“
„Wir hatten mit Hansi Flick zwar eine sehr erfolgreiche Zeit, aber…“ (Thomas Müller)
Selbst zu Hansi Flicks Sechs-Titel-Zeit habe das nicht so ausgesehen, erzählt Müller bei bundesliga.com. „Wir hatten mit Hansi Flick zwar eine sehr erfolgreiche Zeit, aber dabei gab es auch einige Reibereien zwischen dem Trainer und der Vereinsführung.“ Müßig zu erwähnen, wen Müller damit meinte.
Kimmich stimmt dem Eindruck jedenfalls zu: „Wenn man unsere Entwicklung sieht“, ist der Sechser optimistisch und weiß, dass es gerade in den letzten zwei bis drei Jahren auch auf nationaler Ebene oft sehr wacklig ausgesehen hat. „Ich habe das Gefühl, dass wir auf einem guten Weg sind, auch wenn ich die Mannschaft sehe. Dieses Gefühl in der Kabine füreinander ist schon sehr gut. Da könnte etwas entstehen.“
Das ist natürlich vielversprechend, wenn beim Deutschen Meister und Branchenprimus mit einem Umsatz um die Milliarde Euro „etwas entstehen“ kann.