Der Kader von Union Berlin ist mit 29 Akteuren üppig besetzt, es wird noch Änderungen geben. Vor allem in der Verteidigung besteht weiterhin Bedarf.
Unions Innenverteidiger sind begehrt
Die ersten beiden Testspiele von Union Berlin beim Brandenburger SC Süd (9:1) und beim SV Grün-Weiß Ahrensfelde (5:0) wurden in erster Linie dafür genutzt, um die Abläufe in der Vorwärtsbewegung zu testen und einzustudieren. Das wurde laut Co-Trainer Sebastian Bönig „zum Teil gut umgesetzt. Da besteht noch Luft nach oben“. Nun gehe es in den kommenden Wochen darum, „in die Tiefe reinzugehen und sich den defensiven Schwerpunkten zu widmen“.
Chefcoach Steffen Baumgart entschied sich bei beiden Spielen für eine Dreierkette, wobei nicht genügend gelernte Innenverteidiger zur Verfügung standen, sodass sowohl Mittelfeldakteur Alex Kral als auch der linke Schienenspieler Tom Rothe auf ungewohnter Position ran mussten. Es wurde ersichtlich, dass beide Akteure vor allem im Aufbauspiel noch gehörige Unsicherheiten und Abspielfehler offenbarten.
Ob die Dreierkette weiterhin Bestand haben wird, wollte Bönig – wie auch Baumgart im gesamten letzten halben Jahr – natürlich nicht direkt verraten. „Wir wollen flexibel bleiben. Es ist aber kein Geheimnis, dass die Dreierkette in den letzten Jahren sehr gut funktioniert hat“, betonte Bönig. Bei der Systemfrage hänge aber auch vieles damit zusammen, wie der Kader dann am ersten Spieltag Mitte August aussehen würde.
Ein Verbleib von Doekhi und Leite ist ungewiss
Vor allem die beiden Innenverteidiger Diogo Leite und Danilho Doekhi sind bei einigen europäischen Klubs heiß begehrt. Es könnte also durchaus sein, dass einer oder gar beide Akteure den Klub bis Ende August noch verlassen könnten. Der Vertrag von Leite läuft zum Saisonende aus. „Man muss schauen, was mit Diogo und mit Danilho passiert“, sagte Bönig. Sowieso sind die Eisernen mit nur fünf gelernten Innenverteidigern aktuell unterbesetzt. Zudem strebt Paul Jaeckel, aktuell im internen Ranking Verteidiger Nummer vier, nach mehr Spielzeit. Das würde er nur bei einem anderen Verein bekommen.
„Wir haben einen großen Kader (29 Spieler, Anm. Red). Wir sind in alle Richtungen wach und gucken, was passiert. Ich bin mir relativ sicher, dass irgendwo immer noch was passieren kann – beim Kommen und beim Gehen“, erklärte Baumgart. Es gibt also noch viele Fragezeichen bei Union, die in den kommenden Wochen beantwortet werden müssen. Fakt ist: Mit dem aktuellen Aufgebot werden die Köpenicker nicht in die neue Saison starten. Veränderungen wird es definitiv noch geben. Schließlich ist aber noch ein Monat Zeit bis zum Pokal-Auftakt in Gütersloh.