Fehlende Lizenzen? Groß: „Andere Trainer haben auch jung angefangen“

Christian Groß macht bereits seine ersten Schritte als Co-Trainer des SV Werder Bremen – noch ohne Lizenz und auf Augenhöhe mit den ehemaligen Mitspielern.

Rückkehrer und Neuling bei Werder

Aus Bremens Trainingslager in Zell am Ziller berichtet Tim Lüddecke

Das ist es, was Christian Groß unbedingt wieder wollte: „Näher an den Platz, mehr in die tägliche Arbeit.“ Wenn die Akteure des SV Werder Bremen also im Vorlauf einer Trainingseinheit im Eck spielen, ist auch der Ex-Profi meistens dabei. „Ich bin ja noch nicht so lange raus, von daher kann man das ganz gut einbinden, glaube ich“, sagt der 36-Jährige, der vor einem Jahr seine aktive Karriere am Osterdeich beendet hatte.

In den vergangenen zwölf Monaten indes wechselte er vom Rasen auf die Tribüne, wo er als Scout für Meister Bayer Leverkusen jedoch schnell merkte, „dass dort für mich immer auch dieses Kribbeln da war, wieder in den Wettkampf zu wollen“.

Groß: „Und dann ging es relativ schnell“

Mit Werder hielt er ohnehin weiterhin den Kontakt, und insbesondere beim Diego-Abschiedsspiel habe er sich mit vielen Bremern über seine Arbeit ausgetauscht. „Dann war es so, dass ein Co-Trainer gesucht wurde, es gab mehrere Kandidaten – und ich war einer davon. Ich bin aus dem Urlaub zurückgeflogen, habe den Termin wahrgenommen“, erklärt Groß: „Und ja, dann ging es auch relativ schnell.“

Dabei handelte es sich auch um den ersten Kontakt zwischen dem neuen Bremer Cheftrainer Horst Steffen und Groß. „Darauf haben wir aufgebaut, es wurde intensiver und wir haben eigentlich schon vom ersten Gespräch an ein gutes Miteinander gehabt, eine gute Harmonie gespürt“, so der Co-Trainer.

Auf Augenhöhe mit den Werder-Profis

Was ja auch für Groß sprach: Dass der Ex-Profi den Großteil der Mannschaft bereits kennt, eine große Nähe aufweist. Doch von einem veränderten Verhältnis zu seinen ehemaligen Mitspielern will der Co-Trainer nicht sprechen: „Ich glaube, ich bin auf Augenhöhe, vielleicht ein Stück weit darüber.“ Passenderweise ist der Rückkehrer insbesondere auch für die individuellen Analysen der Profis zuständig.

Dass Groß bislang noch keine Trainerlizenz vorweisen kann, empfindet er selbst nicht als Malus. Die Skepsis könne er zwar schon nachvollziehen, aber „ich sehe das nicht immer so negativ“, so der 36-Jährige: „Andere Trainer haben auch jung angefangen und haben dann auch einen guten Job gemacht.“

Groß‘ möglicher Werdegang

Als Ex-Profi wird Groß bei der B-Lizenz einsteigen, für die er bereits angemeldet ist – und die „zeitnah“ beginnen wird – parallel zu seinem neuen Werder-Job: „Es gibt ja mittlerweile Mittel und Wege, die der DFB auch anbietet.“ Anschließend soll die A-Lizenz folgen – und möglicherweise auch die UEFA Pro Lizenz. Groß: „Das wäre ein möglicher Werdegang.“ Über einen Aufstieg zum Cheftrainer – irgendwann mal – habe er sich indes noch keine Gedanken gemacht.

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