Jens Castrop ist einer der Neuen bei der Borussia. Im Trainingslager hat er über seine Pläne, seinen Stil und das Derby gegen den 1. FC Köln gesprochen.
Neuer Impulsgeber fürs Mittelfeld der Borussia
Aus Gladbachs Trainingslager in Rottach-Egern berichtet Jan Lustig
Kaum in Gladbach angekommen, feiert Jens Castrop schon ein Wiedersehen mit den alten Kollegen. Am Samstag tritt der Mittelfeldspieler mit der Fohlenelf zum Test beim 1. FC Nürnberg (Anstoß 14 Uhr) an. Im Winter hatte sich der 21-Jährige für den Wechsel zur Borussia entschlossen, es floss eine Ablöse von 4,5 Millionen Euro Richtung Franken. Übermorgen kann sich Castrop noch einmal verabschieden.
Freudiges Wiedersehen
„Ich freue mich, die Jungs wiederzusehen und mich mal wieder mit ihnen austauschen zu können. Der Wechsel nach Nürnberg damals ist für mich total aufgegangen. Ich konnte mich super entwickeln, da hatte ich eine gute Wahl getroffen“, blickt Castrop auf die dreieinhalb Jahre beim FCN zurück.
Der Wechsel zurück ins Rheinland bedeutet für Castrop die Rückkehr in die Heimat. In Düsseldorf ist er geboren und aufgewachsen, beim 1. FC Köln durchlief er die Nachwuchsmannschaften – und doch kommt eine Menge Neues auf ihn zu. Das erste Mal Gladbach, das erste Mal Bundesliga, „spannend“, nennt Castrop diesen Abschnitt seiner Karriere. Welche Erwartungen, Hoffnungen und Ziele verknüpft er mit der Entscheidung pro Borussia?
„Ich bin ein ambitionierter und sehr ehrgeiziger Typ. Ich bin natürlich hier, um zu spielen. Ich kenne aber auch meine Konkurrenz und weiß, dass da Qualität vorhanden ist und es eingespielte Teams gibt“, sagt Castrop. „Ich glaube, meine Rolle wird sich im Laufe der Saison dann schon ergeben. Ich will der Mannschaft bestmöglich helfen.“
Castrops Vorteil: Variabilität
Im Training zeigt sich bereits: Mit seiner dynamischen, aggressiven Spielweise kann Castrop im Fohlen-Mittelfeld wichtige Elemente einbringen. „Ich denke, ich bin sehr breit aufgestellt, was meine Einsatzmöglichkeiten betrifft. Schon in der Jugend bei Fortuna Düsseldorf habe ich alles gespielt. Sechser, Achter, Rechtsverteidiger, zuletzt in Nürnberg auch mal eine Art halber Zehner, da bin ich variabel“, sagt Castrop. In Nürnberg sei er in den vergangenen eineinhalb Jahren „am Ball deutlich besser geworden“, findet er, „auch darin, was die Entscheidungsfindung im Zentrum angeht, die Ruhe am Ball, auch der Übertrag ins Offensivspiel.“
„Vorm Spiel kamen die Schiris manchmal zu mir und meinten: Jens, heute aber mal ’nen Ruhigen.“ (Jens Castrop zu seinen vielen Gelben Karten)
Auffallend: Seine anfangs noch sehr hohe Zahl an Gelben Karten ging im Laufe der Zeit deutlich zurück. „Vorm Spiel kamen die Schiris manchmal zu mir und meinten: Jens, heute aber mal ’nen Ruhigen“, erzählt Castrop und lacht. Seine Spielweise habe er aber nicht verändert oder in den Zweikämpfen Dampf rausgenommen. „Meinen Stil habe ich nicht umgestellt. Ich weiß, wann und wie ich in die Zweikämpfe gehen muss, wann ich mir auch mal eine Gelbe Karte hole. Es ist also nicht der Fall, dass ich mir gesagt habe: Jetzt musst du mal den Fuß vom Gas nehmen. Im Gegenteil. Das würde meinem Spielstil auch überhaupt nicht guttun.“
Das Derby als Highlight
Vorfreude verspürt Castrop schon jetzt aufs Derby gegen den 1. FC Köln, seinen Ausbildungsklub. „Ich war immer ein Derbymensch“, betont Castrop. „Damals war ich irgendwie auf der falschen Seite. Aber ich glaube, in der Jugend ist das noch mal ein anderes Thema. Gladbach gegen Köln – das ist immer etwas Besonderes. Eins der Highlight-Spiele, auf die ich mich besonders freue.“