HSV-Plan: Wendemanöver nach Chef-Treffen

Spätestens seit der ZDF-Doku „Always Hamburg“ ist die Leadership-Gruppe innerhalb des HSV-Kaders auch der Öffentlichkeit ein Begriff. Am Dienstagnachmittag kam sie zusammen und Daniel Elfadli benennt deutlich, dass intern ein ehrlicher Umgang mit dem Fehlstart herrscht.

Elfadli deutlich: „Ein Sieg ist Pflicht“

Stürmisch war es schon während der ersten Einheit der laufenden Trainingswoche am Dienstagnachmittag, danach kamen die Führungsspieler in den Katakomben des Volksparks zusammen. Nach dem großen Kaderumbruch hat auch die Leadership-Gruppe neue Gesichter, besteht neben Elfadli, Daniel Heuer Fernandes, Jonas Meffert, Miro Muheim und Robert Glatzel aus den Neulingen Yussuf Poulsen, Nicolas Capaldo und Daniel Peretz. Auch Trainer Merlin Polzin war dieses Mal dabei.

Elfadli gewährt offene Einblicke in den Verlauf der Sitzung. „Wir gehen sehr kritisch und ehrlich miteinander um. Das ist die Basis innerhalb dieser Gruppe, darauf baut alles auf.“ In der Aufstiegssaison galt der Führungskreis als ein Schlüssel für den Erfolg, gerade in einer neu zu bildenden Hierarchie kommt den potenziellen Anführern erneut große Bedeutung zu.

„Poulsen fehlt uns und könnte uns sehr weiterhelfen“

Eine Schwierigkeit bislang ist: Mit Poulsen ist ein als Chef geholter und zum Kapitän bestimmter Profi erneut wegen muskulärer Probleme im Krankenstand. Der Angreifer sollte der Fixpunkt im Offensivspiel sein, fällt aber gegen Heidenheim wohl wieder aus. „Das“, sagt Elfadli, „ist sehr bitter für ihn und für uns. Er fehlt natürlich und könnte uns sehr weiterhelfen.“

Denn das Kardinalproblem ist klar erkannt und auch anhand von Zahlen belegbar: das Offensivspiel. Der HSV ist nach drei Bundesligapartien noch torlos, hat erst vier Chancen herausgespielt – das ist Ligatiefstwert. Zum Vergleich: Der Vorletzte in diesem Ranking, Samstagsgegner Heidenheim, kommt auf immerhin zehn Möglichkeiten. „Wir müssen torgefährlicher werden“, verdeutlicht Elfadli, „wir müssen uns mehr Chancen herausspielen.“ Nur, wie?

Für den Verteidiger gibt es zwei Schlüssel. „Wir müssen das Übergangsspiel verbessern, von hinten besser durchschieben. Und wir benötigen eine bessere Strafraumbesetzung.“ Dass das veränderte System und die personelle Neuausrichtung nicht sofort greifen würde, war aus Sicht des 28-Jährigen erwartbar. „Es war klar, dass es schwer wird und es ist auch klar, dass wir noch in der Entwicklung sind. Aber so viel Zeit haben wir nicht.“ Und trotz der einkalkulierten Schwierigkeiten sagt Elfadli auch: „So haben wir es uns nicht vorgestellt. Wir haben uns mehr Punkte und auch andere Leistungen erhofft.“

Gegen das amtierende Schlusslicht steht am Samstag der erste echte Richtungsweiser an, und Efadli, angesichts von Jordan Torunarighas Achillessehnenproblemen und Aboubaka Soumahoros missglücktem Debüt ein Startelfkandidat für die linke Position in der Dreierkette, erklärt: „Es ist ein Spiel, das wir gewinnen müssen. Und da geht es gar nicht darum, Heidenheim kleinzureden, sie haben großes geleistet. Aber in dieser Konstellation ist ein Sieg absolut Pflicht.“

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