Durch das 0:0 bei Union Berlin kommt der zuletzt fünfmal sieglose SC Freiburg in der Bundesliga nicht vom Fleck. Trainer Julian Schuster und Torwart Noah Atubolu bleiben trotz nur noch vier Punkten Vorsprung auf Platz 16 gelassen.
SC-Keeper mit vierter weißer Weste
Nur einmal zuvor war Freiburg unter Julian Schuster fünf Spiele hintereinander sieglos gewesen: vom 24. bis 28. Spieltag der vergangenen Saison, ehe der SC durch einen starken Schlussspurt noch am letzten Spieltag die Chance auf ein Champions-League-Ticket hatte.
Aktuell sind die Breisgauer von den Top 4 ein gutes Stück entfernt. Acht Punkte Rückstand sind es auf den Vierten aus Stuttgart, den das Schuster-Team im Landesduell am 3. Spieltag noch mit 3:1 geschlagen hat. Auf den Sechsten Hoffenheim sind es sechs Punkte Abstand, auf den Siebten Köln vier Zähler. Genauso viele oder wenige, je nach Blickwinkel, sind es allerdings auch nur noch nach unten auf den Abstiegsrelegationsplatz 16.
Der Sport-Club hat durch die dritte Europa-League-Teilnahme binnen vier Saisons aber inzwischen ein anderes Selbstbewusstsein und das früher automatisch vorherrschende Bibbern um den Ligaverbleib weitgehend abgelegt. Zumindest Spieler wie Torwart Noah Atubolu, der nach dem 0:0 bei Union Berlin am Samstag sagte: „Es wäre Quatsch, wenn wir nach unten gucken und uns da orientieren. Ich glaube einfach, dass es eine richtig gute Bundesliga ist und deswegen ist es so eng nach oben und so eng nach unten. Daher ist es wichtig, dass wir dieses Spiel auf jeden Fall nicht verloren haben.“
Weiße Westen: In der Liga nur vier Keeper besser
Für den SC-Keeper hatte dieses Ergebnis auch einen positiven Nebeneffekt: Es war wettbewerbsübergreifend die vierte weiße Weste in seinem 13. Pflichtspieleinsatz in dieser Saison. In der Bundesliga haben nur Gregor Kobel (6-mal), Manuel Neuer (5-mal) sowie Peter Gulacsi und Alexander Nübel (je 4-mal) öfter als dreimal zu Null gespielt.
„Natürlich ist das 0:0 insgesamt für uns als Team wichtig und für mich als Torwart sehr wichtig. Trotzdem glaube ich, wäre es nicht so schlecht, wenn vorne nicht die Null steht und wir wieder Tore schießen und da richtig ins Laufen kommen“, betont Atubolu das zumindest in der Liga zuletzt offensichtliche Manko, weil auch in Gladbach (0:0) und Leverkusen (0:2) kein eigener Treffer gelungen war.
„Wir haben ein richtig wichtiges Spiel gegen St. Pauli“
Die nächste Chance, im Angriff wieder gefährlicher zu werden, bietet sich zunächst aber am Donnerstagabend im Europacup in Nizza. „Ein sehr guter Gegner“, sagt Atubolu, der betont: „Man muss sagen, in der Europa League und im DFB-Pokal läuft es bei uns ganz gut.“ An die bisher sieben Punkte aus drei Spielen wollen die SC-Profis an der Cote d’Azur anknüpfen. Doch Atubolu weiß: „Trotzdem ist das Allerwichtigste und unser täglich Brot die Bundesliga, weil wir uns über die Bundesliga qualifizieren und über sie alles läuft.“
Dessen ist sich natürlich auch Schuster bewusst. Da nach der Länderspielphase bei den übermächtigen Bayern keine Punkte einzuplanen sind, betont der SC-Coach: „Wir haben ein richtig wichtiges Spiel gegen St. Pauli.“ Trotz der zuletzt in der Liga mageren Punktausbeute von vier Zählern aus fünf Spielen bleibt Schuster aber gelassen: „Trotz der Anzahl von Unentschieden stimmt mich positiv, dass wir die Spiele eher für uns hätten entscheiden können. Die Leistung stimmt, die Jungs sind fit.“ Und sollten nun neben einer stabilen Defensive wieder Tore schießen. In Nizza, vor allem aber am Sonntag gegen die Kiezkicker.

