Nach Real Madrids Ausscheiden aus der Champions League wächst die Unruhe. Für Trainer Carlo Ancelotti könnte bald Schluss sein, was wiederum auch Bayer betrifft. Die Spekulationen kochen hoch, Leverkusens Coach Xabi Alonso rückt in den Fokus. Muss er bald eine Entscheidung treffen?
Xabi Alonso gilt als Wunschkandidat
Aus der magischen Nacht in Madrid wurde nichts, und natürlich kamen danach die Zukunftsfragen auf den Tisch. Rücktrittsgedanken verneinte Reals Trainer Carlo Ancelotti nach dem deutlichen Madrider Viertelfinal-Aus in der Champions League gegen den FC Arsenal (0:3, 1:2). Allerdings wisse er nicht, wie seine Zukunft aussehe, „und ich will es auch nicht“, meinte der seit 2021 zum schon zweiten Mal amtierende Coach der Königlichen, dessen Lage sich nun immer weiter zuspitzt.
„Vielleicht entscheidet sich der Verein für einen Trainerwechsel, vielleicht dieses Jahr – oder nächstes Jahr, wenn mein Vertrag ausläuft, das spielt keine Rolle“, sagte Ancelotti, der mit den Königlichen insgesamt dreimal die Champions-League gewann und sich in diesem Weltverein zweifelsfrei große Verdienste erworben hat. „Wann immer ich Real verlasse, kann ich mich nur beim Klub bedanken – ob mein Vertrag endet oder nicht, ist für mich nicht wichtig“, erklärte er. Und: „Es kann morgen sein, in zehn Tagen, in einem Monat oder in einem Jahr.“ Die Zeichen verdichten sich, dass es in diesem Sommer der Fall sein dürfte.
Bayer plant mit Xabi Alonso, könnte ihn aber wohl nicht halten
Mit der Champions League ist schließlich der für die Real-Bosse relevanteste Titel futsch, und in La Liga steht der FC Barcelona aktuell vier Punkte vor Real. Die so stolzen Königlichen treten auf der Stelle, offenbaren seit Monaten deutlich sichtbare Probleme, auf höchstem Niveau fußballerisch gleichwertig mitzuspielen. Also mehren sich die Zweifel am eigentlich noch bis 2026 unter Vertrag stehenden Italiener. Und es stellt sich die Frage: Kommt es zum Aus mit doppelten Folgen – für Ancelotti und Bayer 04?
Xabi Alonso jedenfalls gilt schon seit geraumer Zeit als Wunschkandidat der Madrilenen. Und so sagte Bayers CEO Fernando Carro bereits am vergangenen Wochenende im Anschluss an Reals 0:3-Pleite im Hinspiel der Königsklasse beim FC Arsenal im TV-Interview bei Sky: „Ich wäre froher gewesen, wenn Madrid haushoch gewonnen hätte und die Trainer-Position bei Madrid fest wäre. Es ist ja normal im Fußball, wenn eine Mannschaft wie Real Madrid im Viertelfinale 3:0 gegen Arsenal verliert, dass dann die Gerüchteküche hochgeht. Das hätte ich mir lieber gespart.“
Carro hielt sich dementsprechend mit absoluten Aussagen zu Xabi Alonsos Zukunft zurück, erklärte nur: „Er hat noch einen Vertrag bei uns, er fühlt sich hier wohl. Erst mal gehen wir davon aus, und wir planen ja auch die nächste Saison mit ihm, Vorbereitung, Spiele, Kader …“ Erst mal.
Schließlich ist dem Bayer-Chef bewusst, dass er seinen Erfolgscoach, der die Werkself 2024 zum historischen Double führte, bereits in diesem Sommer an den Weltklub verlieren könnte. Im Fall der Fälle könnte Xabi Alonso wohl nicht gehalten werden.
Xabi Alonso vermied zuletzt ein Bekenntnis zu Bayer
Leverkusens Coach selbst vermied Ende März ein Bekenntnis zu Bayer. „Es gibt nichts zu entscheiden. Das ist der große Unterschied“, sagte er da – und versuchte so zu erläutern, warum er sich, anders als noch im Vorjahr zum gleichen Zeitpunkt, nicht bekennen müsse. Die Botschaft: Anders als im März 2024, als der FC Liverpool und der FC Bayern München um ihn buhlten, gibt es keine konkreten Interessenten. Knapp drei Wochen später aber hat sich die sportliche Situation bei Real noch mal verschärft, was zur Folge haben könnte, dass Xabi Alonso zeitnah etwas zu entscheiden hat.
In Leverkusen werden sie die Abläufe in Madrid freilich genau und wohl auch mit Sorge verfolgen. Wohl wissend, dass ihr Erfolgscoach zwar noch einen bis Sommer 2026 laufenden Arbeitsvertrag besitzt, sie sich aber nicht sicher sein können, dass er diesen auch erfüllen wird. Schon 2023 setzten die Madrilenen Xabi Alonso auf ihre Trainer-Shortlist, 2025 nun könnte es ernst werden zwischen Real und dem ehemaligen Real-Star. Zum Leidwesen von Bayer 04 Leverkusen.