Gegen Aufsteiger St. Pauli will der VfL Bochum am Mittwoch an die starke Form des letzten Heimspiels anknüpfen. Allerdings muss Trainer Dieter Hecking zwei Schlüsselspieler ersetzen.
Im Schlüsselspiel gegen St. Pauli fehlen zwei Stammkräfte
In vielerlei Hinsicht könnte das letzte Heimspiel des Jahres 2024 als Blaupause gelten. Da gelang dem VfL Bochum gegen Heidenheim der erste Sieg der Saison, mit großer Leidenschaft. Es war ein viel umjubeltes 2:0 durch Tore von Moritz Broschinski und Matus Bero zwei Tage vor Heiligabend.
Nach dem schwachen Auftritt im ersten Pflichtspiel des Jahres am vergangenen Samstag in Mainz ist dringend eine Leistungssteigerung erforderlich, in allen Bereichen. Ungünstig aber, dass gegen St. Pauli auf jeden Fall Capitano Anthony Losilla und Verteidiger Tim Oermann ausfallen.
Einsatzbereit ist nach seiner Sperre indes wieder Koji Miyoshi, der sogleich wieder in der Startelf auftauchen könnte. Belebung in der Offensive ist dringend nötig; der Japaner, lobt Hecking, könne „mit seinen kleinen Haken jedem Gegner weh tun. Allerdings ist er nicht im Rhythmus, wir müssen mal sehen, wie er uns gegen St. Pauli helfen kann.“
Auch mit Blick auf die Spiele der Konkurrenz, so Hecking, biete der Abschluss der Hinserie „die Gelegenheit, dass wir uns ein Stück weit heranrobben. Als ich übernahm in Bochum, waren wir in einer fast hoffnungslosen Lage. Daraus können wir jetzt eine realistische Lage machen.“ Realistisch natürlich mit Blick auf den Klassenerhalt; eine Niederlage gegen den Aufsteiger wäre indes ein empfindlicher Dämpfer für den VfL.
Mit all seiner Routine also wird Hecking wie immer versuchen, sein Team auf Kurs zu bringen. Gegen St. Pauli wird der Trainer-Routinier zum 426. Mal in der Bundesliga an der Seitenlinie stehen. Damit zieht er mit dem im vergangenen Jahr verstorbenen Christoph Daum gleich und in die Top-Ten der Bundesliga-Trainer mit den meisten Partien ein. Platz 9 ist für ihn in dieser Saison allerdings nicht mehr zu erreichen: Dort rangiert Ottmar Hitzfeld, der im Oberhaus in 460 Partien auf der Bank saß.
Der klare Ansatz für Hecking nach dem mäßigen Auftritt in Mainz: „Da waren wir viel zu fahrig. Wenn wir Tore schießen wollen, dann müssen wir bis ins letzte Drittel ein gutes Passspiel vorweisen, das ist die Grundvoraussetzung.“ Und weiter: „Dazu kommt dann natürlich auch die Gier, das Tor zu machen. Daran müssen wir arbeiten.“
Standards? „Eigentlich haben wir genug gute Kopfballspieler“
Das gilt auch für Standardsituationen, bei denen der VfL nur selten für Gefahr sorgt. „Dabei haben wir eigentlich genug gute Kopfballspieler“, so Hecking, der dann auch schmunzelnd anmerkte: „Wenn wir mit Blick auf das nächste Spiel so lange darüber sprechen, dann biete ich eine Wette an, dass uns am Mittwoch ein Kopfballtor gelingt.“
Übrigens hat der VfL nun gleich zweimal kurz hintereinander die Möglichkeit, unter anderem bei Standards gefährlicher zu werden. Das erste Heimspiel also steigt am Mittwoch, und wie es der Spielplan will, ist auch die nächste Partie im Ruhrstadion nicht weit entfernt. Kurioses Doppel für den VfL Bochum: Mittwoch geht es gegen St. Pauli, nur drei Tage später kreuzt RB Leipzig an der Castroper Straße auf.