„Das hat in der Bundesliga nichts zu suchen“: Reitz, Polanski und Virkus angefressen

Auch wenn sich die Gladbacher Mannschaft nach dem zwischenzeitlichen 0:6 noch williger, verbesserter und erfolgreicher bis hin zum 4:6-Anschluss verkauft hatte, wollte im Anschluss niemand etwas schönreden. Vor allem Kapitän Rocco Reitz und Geschäftsführer Roland Virkus nicht.

Gladbach redet das 4:6 nicht schön

Die Fakten haben es in sich: Saisonübergreifend ist Borussia Mönchengladbach nun schon seit zwölf (!) Bundesliga-Partien sieglos und steht nach dem verdienten 4:6 gegen Eintracht Frankfurt erstmals seit 2014/15 wieder auf dem letzten Tabellenrang. Trainer damals: der damals nach dem fünften verlorenen Ligaspiel zurückgetretene Lucien Favre.

Direkt nach Spielschluss an diesem 5. Spieltag war den Beteiligten deshalb nicht nach positiver Stimmung zumute – Aufholjagd zum 4:6-Endstand hin oder her. „Das war eine desolate Vorstellung der Mannschaft“, erkannte etwa Roland Virkus rückblickend auf den ersten Abschnitt mit 0:5-Rückstand. „Das hat sich auch nicht angedeutet während der Woche. Doch alles, was du im Fußball brauchst, haben wir vermissen lassen – und lagen völlig zu Recht 0:5 zurück zur Pause.“

Der Sport-Geschäftsführer ergänzte am Sky-Mikrofon noch: „Man muss sagen, dass sich die Mannschaft in der zweiten Hälfte etwas vorgenommen hat.“ Und sich hier aus seiner Sicht auf wichtige und stets im Fußball gebrauchte Grundtugenden wie Einsatz, Leidenschaft, Gier berufen habe. „Dennoch kann man das Spiel nicht schönreden.“

„Da muss jeder den Fehler bei sich selbst suchen“

Seinen Interimstrainer Eugen Polanski nahm Virkus dabei übrigens in Schutz: „Der Eugen hat weiterhin fürs Erste unsere 100-prozentige Unterstützung. Doch wir alle, auch Eugen und die Mannschaft, müssen sich der Situation nun stellen – denn wir sind Tabellenletzter.“ Dieser Umstand und hier besonders das Heimspiel gegen Freiburg am nächsten Sonntagabend (19.30 Uhr, LIVE! bei kicker) stehe über allem.

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Kapitän Rocco Reitz, der beim Zwischenstand von 0:6 vom Feld genommen worden war und von draußen die vier Treffer seiner Kollegen gesehen hatte, sah es ähnlich. Die Ergebniskosmetik sei dem 23-Jährigen für den Moment egal, den Saisonstart mit 5:12 Toren und nur zwei Punkten gelte es zu analysieren, Lehren zu ziehen und sich über ein komplettes Spiel verbessert zu zeigen.

„Das Ding darf uns nie mehr wieder passieren.“ (Rocco Reitz)

„Das war einfach von allem gar nichts. Wir haben überhaupt nichts auf den Platz bekommen. Ich bin extrem bedient und angefressen. Da jetzt was schönzureden – weiß ich nicht“, sagte Reitz. „Das Ding darf uns nie mehr wieder passieren. Das war von Minute 1 bis 47 (dem Gegentor zum 0:6 durch Eintracht-Verteidiger Robin Koch; Anm. d. Red.) katastrophal von uns.“ Und habe aus seiner Sicht rein gar nichts mit dem zwischenzeitlich vom Anhang mit Sprechchören gefeierten Coach Polanski zu tun: „Da muss jeder den Fehler bei sich selbst suchen.“ Das habe der Führungsspieler auch während der Halbzeitpause seinen Teamkollegen gesagt. „Das hat nichts mit der Trainerfrage zu tun.“

Jener Polanski analysierte derweil: „Wir verlieren ein Spiel durch eine desolate erste Halbzeit, die in der Bundesliga so nichts zu suchen hat. Man kann kein Bundesliga-Spiel gewinnen, wenn man das so spielt wie wir.“

Die Lösung jetzt aus seiner Sicht? Körpersprache, Mut, die bereits erwähnten Grundtugenden – das alles wolle er wieder erwecken in seinem am Boden liegenden Team. „Ich hab einen Job zu erledigen – und ich freue mich darüber, diesen Job zu haben. Auch wenn ich jetzt natürlich auch angefressen bin. Wir dürfen auf keinen Fall den Finger aufeinander zeigen und müssen das Positive mitnehmen.“ Also die Reaktion der Mannschaft nach dem zwischenzeitlichen 0:6.

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