Der BVB kommt in der Bundesliga weiter nicht in Tritt und muss ein Champions-League-Ticket so langsam abhaken. Das ist auch Akteuren wie Nico Schlotterbeck und Pascal Groß, der eigentlich für mehr nach Dortmund gekommen ist, klar.
Champions League „fast unmöglich“
Borussia Dortmund spielt die schwächste Bundesliga-Saison seit zehn Jahren, damals 2014/15 hat es in der letzten Saison unter Jürgen Klopp aufgrund eines 3:2-Erfolgs gegen Bremen am letzten Spieltag noch zu Rang 7 und die Europa-League-Qualifikation gereicht.
Vielmehr wird so langsam für den aktuellen BVB unter Niko Kovac, der nach diesem Spieltag nur noch auf Platz 11 (!) steht, auch nicht mehr möglich sein. Dafür müsste schon ein gehöriger Lauf inklusive Mithilfe der direkten Konkurrenz her.
Länderspielpause: „Vielleicht tut das auch mal gut“
Das weiß auch Nico Schlotterbeck. Der nach dem 0:2 in Leipzig sichtlich enttäuschte deutsche Nationalspieler äußerte sich direkt nach Schlusspfiff gegenüber Sky und zeigte sich angesprochen auf die Restchance auf ein CL-Ticket ehrlich: „Es ist fast unmöglich. Wir haben immerhin noch die vorderen Teams vor der Brust. Doch klar: Die Chance ist sehr gering. Es wird brutal schwer.“
Um einen Lauf zu starten, brauche es aus Schlotterbecks Sicht aber einen klaren Kopf – und da könnte aus seiner Sicht die bevorstehende Länderspielpause helfen: „Jetzt sehen wir uns als Mannschaft mal eine, eineinhalb Wochen nicht – vielleicht tut das auch mal gut. Dass du mal wegkommst aus Dortmund. Dann kommen wir zurück nach der Länderspielpause und müssen es hinkriegen, zu punkten. Es kommen noch drei, vier wichtige Wochen – da müssen wir angreifen.“
Mit den Spielen gegen Überraschungsmannschaft Mainz (30. März), in Freiburg (5. April), beim FC Bayern (12. April) und gegen Gladbach (20. April) – alles zusätzlich garniert mit dem Champions-League-Viertelfinale gegen den FC Barcelona (9. und 15. April).
„Wir bekommen es nicht hin“
Kein leichtes Unterfangen – und das eben in einer Zeit, in der die Schwarz-Gelben bereits die achte (!) Auswärtsniederlage zu verkraften haben und erstmals seit März 2015 in zwei aufeinanderfolgenden Ligaspielen ohne eigenes Tor geblieben sind. Und mal wieder – abgesehen von der famosen Leistungssteigerung samt gewaltigen Chancenwucher nach dem zweiten Gegentor in Leipzig – das altbekannte zweite Gesicht gezeigt haben.
Diesbezüglich zeigte sich vor allem Pascal Groß angefressen: „Mich nervt es extrem. Wir haben es wieder nicht geschafft, drei Tage nach einem Champions-League-Spiel (2:1-Aufholjagd in Lille; Anm. d. Red.) in der Bundesliga zu gewinnen. Das ist extrem bitter. Wir bekommen es nicht hin, alle drei Tage auf einem gewissen Level zu spielen. Das ist auch eine Qualität. Konstanz ist im Fußball eine Riesenqualität – und die kriegen wir einfach nicht hin.“
„Ich bin schon mit anderen Erwartungen hierhergekommen.“ (Pascal Groß)
Seine Schlussfolgerung deswegen: „In der Situation, wo wir sind, müssen wir kleine Brötchen backen. Wir stehen auf Platz 11. Ich stell mich jetzt nicht hier hin und sag: ‚Wir erreichen die Champions League!‘ Große Sprüche und viel reden kann man immer einfach. Wir sollten einfach mal wieder Spiele gewinnen.“ Denn es sei unrealistisch, die Königsklasse über die Bundesliga zu erreichen. „Wir hatten sechs, sieben Hochkaräter in Leipzig. Das muss reichen, um ein Spiel zu gewinnen.“
Hat es aber nicht – und damit sieht auch Groß‘ Plan, warum er überhaupt im vergangenen Sommer aus England von Brighton & Hove Albion gekommen ist, anders aus: „Ich bin schon mit anderen Erwartungen hierhergekommen.“