Auch wenn Joshua Kimmich zuletzt in Hoffenheim und gegen Bremen zu Spielbeginn auf der Bank saß, ist der Nationalspieler im Normalfall gesetzt beim FC Bayern. Doch wer ist sein Partner auf der Doppelsechs?
Gedränge auf der Sechs
Die Antwort ist so schwierig wie einfach, weil Trainer Vincent Kompany auf dieser Position große Auswahl hat – zumindest im Vergleich zu anderen Positionen im Kader, die, wie zum Beispiel außen defensiv, durch Verletzungen ausgedünnt oder wie in der Offensive generell nicht allzu üppig besetzt sind. Ganz anders die Lage im zentralen Mittelfeld, neben und mit Joshua Kimmich.
Hier kann Kompany zwischen Aleksandar Pavlovic, Leon Goretzka und Tom Bischof wählen. Zuletzt, beim 5:1-Sieg in Limassol gegen den FC Pafos, erhielt Pavlovic das Startelfmandat und enttäuschte nicht. Er stand bislang in 442 von 810 möglichen Pflichtspielminuten auf dem Platz, auch weil er weite Teile der Vorbereitung wegen eines Bruchs der Augenhöhle verpasst hatte.
Leon Goretzka kommt auf 398 Pflichtspielminuten, Bischof auf vergleichsweise überschaubare 133. Doch auch der Neuzugang aus Hoffenheim war – im Gegensatz zu Goretzka – nicht dauerhaft fit. Kurz vor dem ersten Spieltag meldete sich der Blinddarm, der daraufhin entfernt werden musste. Mittlerweile ist Bischof fit und überzeugte bei seiner Startelf-Premiere gegen Bremen (4:0) voll.
Rotation je nach Gegner und Form
Kompany hat angekündigt, seine Kaderoptionen zu nutzen und aufgrund der wegen der Klub-WM kurzen Sommerpause und hohen Belastung im Herbst zu rotieren. Spielt im Topspiel bei Eintracht Frankfurt nun also wieder Goretzka? Gut möglich, aber nicht sicher. Der Nationalspieler ist sicher der körperlich robusteste dieses Trios, das ihm im Aufbauspiel jedoch überlegen ist.
Goretzka hat seine Stärken, wenn er dynamisch durchs Mittelfeld marschiert und im gegnerischen Strafraum auftaucht, zudem ist er kopfballstark. Pavlovic, den Bundestrainer Julian Nagelsmann ins nächste Aufgebot der Nationalelf berief, dreht meistens gut auf, macht das Spiel mit Vertikalpässen schnell, wählt oft auch den scheinbar einfachen, aber doch effizienten Weg.
Bischof, der zur U21 nominiert wurde, vereint beides. Er kann gut kicken und Tore machen, besticht mit einer guten Übersicht. Er dürfte von nun an häufiger seine Chance bekommen, zumal er auch auf der Zehn spielen könnte, auch links hinten half er bereits aus. Für Kompany bietet dieses Trio ein Luxusproblem. Er kann je nach Gegner, Form und Belastung auswählen. Und er kann Vielspieler Kimmich Pausen gönnen, wenn dieser eine benötigt. Noch in der vergangenen Saison absolvierte dieser beinahe jeder Minute, nun steht er bei 689 von 810 Pflichtspielminuten.
